Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

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augustus
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Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#21

Beitrag von augustus » So 28. Feb 2016, 15:45

Nichts dagegen einzuwenden, wenn auch mehr Geld für ein neues "Solidarprojekt" ausgegeben wird, aber dies jetzt als Karte gegen Flüchtlinge auszuspielen, ist mehr als erbärmlich. Das machen die Rechtspopulisten zur Genüge, Herr Gabriel. Pfui, kann man da nur sagen!



bbuchsky
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Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#22

Beitrag von bbuchsky » So 28. Feb 2016, 17:02

augustus » 28 Feb 2016, 15:45 hat geschrieben:Nichts dagegen einzuwenden, wenn auch mehr Geld für ein neues "Solidarprojekt" ausgegeben wird, aber dies jetzt als Karte gegen Flüchtlinge auszuspielen, ist mehr als erbärmlich. Das machen die Rechtspopulisten zur Genüge, Herr Gabriel. Pfui, kann man da nur sagen!
Danke!
Die Seeheimer Partei Deutschland hat schon längst fertig.

Schlimm genug, dass er die AfD-"Wähler" in seinen Haufen zerren möchte, um nicht demnächst der drittstärksten Partei Deutschlands vorzusitzen, er ist auch noch zu blöde einzusehen, dass echte Rassisten immer das Original wählen, und nicht die Fälschung.

ede

Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#23

Beitrag von ede » So 6. Mär 2016, 07:48

augustus » 28 Feb 2016, 15:45 hat geschrieben:Nichts dagegen einzuwenden, wenn auch mehr Geld für ein neues "Solidarprojekt" ausgegeben wird, aber dies jetzt als Karte gegen Flüchtlinge auszuspielen, ist mehr als erbärmlich. Das machen die Rechtspopulisten zur Genüge, Herr Gabriel. Pfui, kann man da nur sagen!
bbuchsky hat geschrieben: Danke!
Die Seeheimer Partei Deutschland hat schon längst fertig.
Schlimm genug, dass er die AfD-"Wähler" in seinen Haufen zerren möchte, um nicht demnächst der drittstärksten Partei Deutschlands vorzusitzen, er ist auch noch zu blöde einzusehen, dass echte Rassisten immer das Original wählen, und nicht die Fälschung.
Ich war etwas erstaunt, wie schnell man sich bei Gabriels Forderung nach einem "neuen Sozialpaket" auf einen Anbiederungs- bzw. Abwerbungsversuch an die Adresse der AfD einigte, und zwar quer durch alle Parteien, SPD natürlich ausgenommen. Ich bin wahrlich kein Freund von Gabriel, die SPD in ihrer derzeitigen Verfassung und mit ihrem derzeitigen Spitzenpersonal ist mir ein Graus. Das heißt aber nicht, dass ein blindes Huhn nicht auch mal ein gutes Korn finden kann. Und dieses ist weder "erbärmlich" noch "rassistisch". "Erbärmlich" und gleichzeitig ein Ausdruck der Hilflosigkeit ist Schäubles Reaktion darauf. Grad der Schäuble, der hat's nötig ...
Siehe dazu den Kommentar

Raus aus der Sackgasse
https://www.freitag.de/autoren/michael- ... -sackgasse
Was war so falsch an Sigmar Gabriels Satz, ein „neues Sozialpaket für unsere eigene Bevölkerung“ sei nötig, den er am vorigen Donnerstag in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ aussprach? Dieser Satz wäre in so vielen vergangenen Jahren richtig gewesen, in denen kein SPD-Vorsitzender ihn über die Lippen brachte. Mehr Kita-Plätze, mehr Geld für den sozialen Wohnungsbau, Aufstockung geringer Renten, überhaupt die Abkehr vom strikten Sparkurs - wird das jetzt alles falsch, weil Gabriel es mit der Gefahr begründete, die Gesellschaft fliege sonst auseinander? Hätte er bei Illner nicht zitieren dürfen, was nicht nur er schon oft hat sagen hören: „Für die macht ihr alles“ – für die Flüchtlinge nämlich –„für uns macht ihr nichts“?
[...] Eine solche Äußerung, sagte Angela Merkel am Sonntag bei Anne Will, dürfe man sich nicht zu eigen machen. Sie sei gefährlich. Ja eben! Vor der Gefahr hat Gabriel gewarnt. Und hat sich die Äußerung nicht zu eigen gemacht, sondern erkannt, dass man auf sie reagieren muss, weil sie nicht völlig wirklichkeitsfremd ist. „Jetzt sind auf einmal Milliarden Euro verfügbar, sogar ohne dass der Sparkurs aufgegeben werden muss, aber unsere soziale Situation habt ihr verschlechtert, statt sie zu verbessern!“ – so übersetzt, ist die Äußerung richtig. Genauso wie sie richtig war, als auf einmal Geld da war, marode Banken in der Finanzkrise zu stützen.
Es ist eine seltsame Hypermoral, der jetzt manche das Wort reden: Deutsche, die benachteiligt werden, hätten jetzt, wo es um die Flüchtlinge geht, den Mund zu halten. [...] Und darf man nicht mehr sagen, dass Deutsche und Flüchtlinge wirklich zweierlei sind, so lange jedenfalls, wie letztere noch nicht integriert sind? Sie sind ja gerade erst angekommen! Es ist schon bemerkenswert, mit wie viel Gereiztheit sich die politische Debatte auflädt. Wirklich erstaunlich ist es aber nicht.
Bei Licht besehen läuft Gabriels Forderung doch auf den Wechsel der SPD zur rot-rot-grünen Koalition hinaus. Denn mit Merkel und Wolfgang Schäuble kann sie nicht verwirklicht werden.
Ein Kommentar, dem ich mich anschließen kann. Der Verfasser weist auch auf das Phänomen hin, das offensichtlich bei vielen unausrottbar ist: Der Begriff "Flüchtlinge" ist einseitig tabuisiert. Er darf mit nichts in Verbindung gebracht werden, was negativ und relativierend ist oder auch bloß, wie bei Gabriels "neuem Sozialpakt", auf einem Vergleich beruht.
Auf der Seite der AfD und am rechten Rand ist der Begriff "Flüchtling" ebenso einseitig tabuisiert: keine positiven Konnotationen, nur negative, schädliche.

bbuchsky
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Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#24

Beitrag von bbuchsky » So 6. Mär 2016, 08:35

Naja, Ede.
Gabriel hätte anfangen sollen entgegen zu rudern, als sich das SPD-Kanu noch auf dem Fluß befunden hat.

Jetzt, wo es längst die Kante des Wasserfalls überschritten hat, wirkt das hektische Gerudere nur noch albern.

ede

Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#25

Beitrag von ede » So 6. Mär 2016, 09:00

bbuchsky » 06 Mar 2016, 08:35 hat geschrieben:Naja, Ede.
Gabriel hätte anfangen sollen entgegen zu rudern, als sich das SPD-Kanu noch auf dem Fluß befunden hat.

Jetzt, wo es längst die Kante des Wasserfalls überschritten hat, wirkt das hektische Gerudere nur noch albern.
Okay, BB, dass er bzw. die SPD damit sehr spät bzw. zu spät dran sind, das ist richtig und das sieht auch der Kommentator so. Zumindest hat Gabriel jetzt mal so was wie soziales Gewissen gezeigt. Und zuerst mal sollte man das nicht mit dem Hinweis auf die Flüchtlingsfrage in Frage stellen und als Anbiederei an die Neiddiskussion in rechten Kreisen abtun. Ob's nur dem Wahlkampf dient, wird sich zeigen.
Trotzdem ist mein Vertrauen in die SPD grundlegend erschüttert bis abhanden gekommen. Mal schauen, wie ernst er das nimmt

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Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#26

Beitrag von bbuchsky » So 6. Mär 2016, 09:28

Vom Erfinder des Niedriglohnsektors, des Ein-Euro-Jobbers, des "Aufstockers" und den Herren, die bei der gezielten Entwertung von Lohnarbeit und Rente mitgewirkt haben, die den Unternehmen die Weitergabe des unternehmerischen Risikos ohne Gewinnbeteiligung an Zeitarbeiter erlaubt haben und aus der Zweiklassen-Gesellschaft eine Dreiklassen-Gesellschaft gemacht haben UNTER ABSENKUNG DER SPITZENSTEUERSÄTZE UND UNTERNEHMENSBESTEUERUNGEN erwarte ich keine nachträglichen Verbesserungsversuche, sondern dass sich die Herrschaften durch Suizid von der Schande befreien, die Sozialdemokratie getötet zu haben.

ede

Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#27

Beitrag von ede » So 6. Mär 2016, 11:28

bbuchsky » 06 Mar 2016, 09:28 hat geschrieben:Vom Erfinder des Niedriglohnsektors, des Ein-Euro-Jobbers, des "Aufstockers" und den Herren, die bei der gezielten Entwertung von Lohnarbeit und Rente mitgewirkt haben, die den Unternehmen die Weitergabe des unternehmerischen Risikos ohne Gewinnbeteiligung an Zeitarbeiter erlaubt haben und aus der Zweiklassen-Gesellschaft eine Dreiklassen-Gesellschaft gemacht haben UNTER ABSENKUNG DER SPITZENSTEUERSÄTZE UND UNTERNEHMENSBESTEUERUNGEN erwarte ich keine nachträglichen Verbesserungsversuche, sondern dass sich die Herrschaften durch Suizid von der Schande befreien, die Sozialdemokratie getötet zu haben.
Das würde ihnen zwar zur Ehre gereichen, aber man sollte nicht zuviel von ihnen erwarten.

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sasa
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Re: Gabriel erstaunlich offensiv: Natürlich will ich Bundeskanzler werden

#28

Beitrag von sasa » So 6. Mär 2016, 11:52

bbuchsky » 06 Mar 2016, 08:35 hat geschrieben:
Jetzt, wo es längst die Kante des Wasserfalls überschritten hat, wirkt das hektische Gerudere nur noch albern.
Gabriel kann nur BK werden, wenn er mit Grüne und Linken koaliert. Steinmeier, der momentan der beliebteste Politiker Deutschlands ist, der könnte es ev. nur mit den Grünen schaffen. Gabriel als Wendehals niemals. Da müsste Merkel schon wesentlich heftiger stolpern, aber wie ich diese Frau kenne - erholt die sich bis zur Wahl wieder.

Merkel ist schon zulange im Amt, die hat den Durchblick schon lange verloren. Kommt manchmal auch sehr zerstreut rüber. Aber Gabriel ist m.E. keine Alternative.

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