uwelix » 04 Jul 2016, 22:59 hat geschrieben:es gibt bereiche des lebens, in denen hat die religionsAUSÜBUNG und religiöse symbole nichts verloren. völlig unabhängig davon, welcher religion jemand in seiner freizeit anhängt.
nun ist die frage, ob das tragen des kopftuches alleine eine religionsausübung und ein religiöses symbol darstellt. meiner meinung nach eindeutig JA, da es ja gerade von seinen befürworterinnen als wesentliches element ihrer religion so stark betont wird. wäre es das nicht, könnte man ja problemlos für die dauer seiner tätigkeit im gericht darauf verzichten, und das kopftuch für den feierabend wieder anlegen, wie motoradfahrer ihre rockerkluft oder freizeitsportler ihr quietschbuntes laufdress. geht aber wohl nicht, da wesentliches element der religionsAUSÜBUNG, ohne das anscheinend hölle und verdammnis drohen!!!
und DESWEGEN gehört es verboten. übrigens genauso wie kreuze im gerichtssaal!!!
Möglicherweise verwechseln Sie etwas: Ein Kreuz ist ein Symbol für eine Religion und in Deutschland ist das katholische Christentum nun einmal Staatsreligion. Die deutliche Trennung zwischen Staat und Religion (Laizismus) gibt es in Deutschland nicht so wie etwa in der Türkei. Ferner bedeutet Symbolik noch nicht "Ausübung". Ausübung wäre zum Beispiel Beten. Wollen Sie Richtern das Beten während Amtshandlungen verbieten? Abgesehen davon, dass stilles Beten nicht zu identifizieren wäre würden Sie mit einer solchen Haltung in Bayern auf Unverständnis stoßen, gilt doch bei uns die himmlische Eingebung bereits als halbe Miete zur wahren Erkenntnis und ist dann gerade für Richter praktisch unverzichtbar...
Ebenso ist vielleicht ein Kopftuch ein religiöses Symbol, eher aber ein allgemein kulturelles Symbol und ebenfalls keine Religionsausübung. Auch muslimische Religionsausübung besteht hauptsächlich im Beten. Auch Allah wäre nicht einverstanden wenn gläubige Muslime anstatt zu ihm zu sprechen nur stumm mit einem Kopftuch herumsäßen...
Wenn man nicht in seiner Heimat ist klammert man sich gerne an die vertraute Symbolik der Heimat um gegen das Heimweh anzukämpfen und sich ein kleines Stück Heimat in der Fremde zu schaffen.
Deutsche Urlauber tragen im Ausland ebenfalls ihre kulturellen Symbole spazieren, z.B. T-Shirts mit "NIVEA"-Aufdruck, Plastiksandalen, die Reichskriegsflagge, ein Tragerl Augustiner und eine Biertischgarnitur. Düsseldorfer Italienurlauber rotten sich in Wagenburgen zusammen um feindlichen kulturellen Einflüssen zu trotzen und dies alles, obwohl ein Urlauber die Heimkehr viel eher vor Augen hat als z.B. ein Flüchtling oder eben ein deutscher Muslim, der hier bei uns wohnt.