Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

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Pustekuchen

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#81

Beitrag von Pustekuchen » Di 19. Apr 2016, 10:13

TomTinte » 19 Apr 2016, 07:01 hat geschrieben:Zu Ihrer Rechnung möchte ich noch die Schulden des Klinikum ergänzen. Es wurde hier im Thread schon dargelegt, wieviel Mio an Schulden zusätzlich auf die Stadt zu kommen. Augsburg marschiert mit der Sanierung auf direkten Weg zur Zwangsverwaltung.
Das ist auch Herr I. als Kaufmann und Buchhändler aufgefallen und er unternimmt etwas dagegen. :jubel:
Es ist immer nett, wenn die Gegner des Theaters zeigen, dass sie von öffentlichen Haushalten wenig bis keine Ahnung haben. Klinikum, Schulen, Kindergärten und nun die Straßen - was kommt als nächstes im Repertoire? Vielleicht die Grünpflege? Nur mal so am Rande bemerkt werden gegenwärtig 303 Millionen in den Schulausbau gesteckt - mit Fördersätzen von 55,5 bis zu 70,5 Prozent unterstützt der Freistaat Bayern die Investitionen in die Schulen. Die Finanzierung hierfür läuft übrigens auch bis 2030, ich habe bisher aber nichts von einem Bürgerbegehren gelesen, welches gegen eine Neuverschuldung und den langen Zeitraum wäre.

Denn auch hier sind auch künftige Stadtregierungen in der Freiheit des Haushalts eingeschränkt, was aber auf Grund der Finanzierung nicht anders möglich ist. Kulturbanausen führen ja gerne die Kosten des Theaters ins Feld, auch mit dem Hinweis auf die Besucherzahlen. Schulen kosten ein mehrfaches an Geld, und da sind weit weniger "Besucher". Da mokiert man sich höchstens noch, wenn man als Eltern mit zur Kasse gebeten wird, wenn es um Unterrichtsmaterial geht.

Man hat auch keine Probleme, wenn eine Autobahn wie die A8 privat vorfinanziert wird und der Staat dafür 30 Jahre auf die Einnahmen aus der LKW-Maut verzichtet. Warum fällt es denn da keinem Kaufmann auf, welch schlechtes Geschäft das für den Staat ist? Ganz einfach deshalb, weil das dem eigenen Interesse dient, man möchte ja gerne staufrei und schnell durch die Gegend fahren können.

Conclusio: Bildung und Kultur gehören zu einer Stadtgesellschaft und lassen sich auch nicht gegeneinander aufrechnen. Wer glaubt, Smartphone und PC ersetzen Kultur, der irrt gewaltig. Kultur aber gibt es nicht umsonst. Über viele Jahre hat man in Augsburg andere Projekte der Instandhaltung des Theaters vorgezogen, nunmehr besteht sofortiger Handlungsbedarf zur Sanierung. Die hohen Kosten sind Versäumnisse aus der Vergangenheit geschuldet, als beispielsweise der Ausbau von Straßen wichtiger war als die Instandhaltung des Theaters. Das rächt sich nun, und deshalb hat in den nächsten Jahren auch die Sanierung des Theaters Priorität.



ede

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#82

Beitrag von ede » Di 19. Apr 2016, 11:43

Pustekuchen » 19 Apr 2016, 10:13 hat geschrieben: Kulturbanausen führen ja gerne die Kosten des Theaters ins Feld, auch mit dem Hinweis auf die Besucherzahlen.
Man ist kein Kulturbanause, wenn man darauf hinweist, wo sonst noch der Schuh drückt. Die Situation der Straßen in Augsburg ist tatsächlich eine Schande, da wären jedes Mahr einige Millionen für die Reparatur und die Instandhaltung erforderlich.
Gut, dass Sie darauf nicht eingegangen sind.

PS: Das sagt kein Kulturbanause, im Gegenteil. Ich wehre mich aber dagegen, wenn so getan wird, als ob mit genau dieser Renovierung und bei einer deutlichen Unterschreitung von deren veranschlagten Kosten für die Stadt (die Aussagen schwanken zwischen 72 und 82 Mill.) die Zukunft und das urbane und kulturelle Leben auf der Kippe stünden.
Ich bin fest überzeugt, es ginge auch billiger. In einer Situation wie der derzeitigen, wo das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, darf ein sehr wichtiges Vorhaben - die Renovierung des Stadttheaters - eben keine uneingeschränkte Priorität haben.

Auri

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#83

Beitrag von Auri » Di 19. Apr 2016, 12:01

Den Sanierungsstau in anderen Bereichen anzusprechen gehört natürlich zu diesem Thread zentral dazu. Nicht zuletzt wegen der Argumentation der Antibürgerinitiative.
Sie sollte aber natürlich auch nicht zu dominant werden.

Der Zustand der Augsburger Strassen gibt ganz bestimmt Stoff für ein eigenes Thema her.
Also, bisher, durchaus themenrelevant, aber dann doch wert es separat zu diskutieren.

Das gleiche gilt natürlich auch für Augsburgs Schulen.
Macht gerne die beiden Themen selbst auf, sonst machs halt ich.

ede

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#84

Beitrag von ede » Di 19. Apr 2016, 12:53

Auri » 19 Apr 2016, 12:01 hat geschrieben:Den Sanierungsstau in anderen Bereichen anzusprechen gehört natürlich zu diesem Thread zentral dazu. Nicht zuletzt wegen der Argumentation der Antibürgerinitiative.
Sie sollte aber natürlich auch nicht zu dominant werden ...
Macht gerne die beiden Themen selbst auf, sonst machs halt ich.
Ich finde, das gehört schon in diesen Thread. Es geht hier auch um die Finanzierbarkeit anderer wichtiger "Baustellen", die man nicht einfach so beiseite schieben kann - weder in einen anderen Thread noch in ein anderes Thema. Das Problem ist ja nicht die dringend nötige Renovierung des Stadttheaters - die ist unbestritten - sondern die ebenso unbestreitbare Tatsache, dass in Augsburg in der Zukunft auch für andere sehr wichtige "Baustellen" noch Geld vorhanden sein muss.

Auri

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#85

Beitrag von Auri » Di 19. Apr 2016, 13:22

ede, ich habe ja auch selbst geschrieben, dass das ansprechen des Themas Investitionsstau in anderen Bereichen zentral zum Thema gehört.
Die Frage ist nur wie dominante es zum eigentlichen Thema wird.
Denn dann werden wir es halt auslagern, ich denke das ist im allgemeinen Interesse.

Und sowieso, über Schulen in Augsburg und in einem zweiten die Strassen lohnen sich sicher neue Threads.

Pustekuchen

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#86

Beitrag von Pustekuchen » Di 19. Apr 2016, 18:17

ede » 19 Apr 2016, 11:43 hat geschrieben:PS: Das sagt kein Kulturbanause, im Gegenteil. Ich wehre mich aber dagegen, wenn so getan wird, als ob mit genau dieser Renovierung und bei einer deutlichen Unterschreitung von deren veranschlagten Kosten für die Stadt (die Aussagen schwanken zwischen 72 und 82 Mill.) die Zukunft und das urbane und kulturelle Leben auf der Kippe stünden.
Ich bin fest überzeugt, es ginge auch billiger. In einer Situation wie der derzeitigen, wo das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, darf ein sehr wichtiges Vorhaben - die Renovierung des Stadttheaters - eben keine uneingeschränkte Priorität haben.
Einfache Frage, ede: Sind Sie Architekt oder arbeiten im Bereich Bau, in welchem Sie Ahnung von Erfordernissen bei der Sanierung haben, und gleichzeitig auch fundierte Kenntnisse von den damit verbundenen Kosten haben? Es plappert sich nämlich recht einfach daher, dass es auch billiger ginge, vor allem, wenn man von der Materie so rein keine Ahnung hat. So nebenbei sei auch daran erinnert, wie lange es gedauert hat, bis sich die Stadtratsfraktionen überhaupt bezüglich Sanierung des Theaters geeinigt haben. Die Kosten waren dabei ein zentrales Thema, ich glaube kaum, dass hier nicht mit spitzem Bleistift gerechnet wurde.

Wenn SIE, ede, also bitte hier mal darlegen, auf welche Art und Weise die Sanierung billiger zu haben sei, dann wäre das ein Nachweis für Ihre Behauptung. Zudem wäre es eben auch eine Grundlage für eine Diskussion, was Ihre schlichte Behauptung eben noch nicht ist.

ede

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#87

Beitrag von ede » Di 19. Apr 2016, 18:44

Pustekuchen » 19 Apr 2016, 18:17 hat geschrieben:Einfache Frage, ede: Sind Sie Architekt oder arbeiten im Bereich Bau, in welchem Sie Ahnung von Erfordernissen bei der Sanierung haben, und gleichzeitig auch fundierte Kenntnisse von den damit verbundenen Kosten haben? Es plappert sich nämlich recht einfach daher, dass es auch billiger ginge, vor allem, wenn man von der Materie so rein keine Ahnung hat. So nebenbei sei auch daran erinnert, wie lange es gedauert hat, bis sich die Stadtratsfraktionen überhaupt bezüglich Sanierung des Theaters geeinigt haben. Die Kosten waren dabei ein zentrales Thema, ich glaube kaum, dass hier nicht mit spitzem Bleistift gerechnet wurde.

Wenn SIE, ede, also bitte hier mal darlegen, auf welche Art und Weise die Sanierung billiger zu haben sei, dann wäre das ein Nachweis für Ihre Behauptung. Zudem wäre es eben auch eine Grundlage für eine Diskussion, was Ihre schlichte Behauptung eben noch nicht ist.
Nein, ich bin kein Architekt und arbeite auch nicht im Baubereich.
Gegenfrage: Sind Sie Architekt oder Baufachmann? Weil Sie sich gar so sicher sind ... dass Sie eine Diskussionsgrundlage haben.
Ich glaube, das ist auch prinzipiell nicht nötig. Ein gesundes Misstrauen gegen Ausgaben in dieser Höhenordnung reicht eigentlich aus, zumal es ja zuverlässige Nachrichten über staatliche oder städtische Großbau- oder Sanierungsunternehmen (auch Theater) gibt, deren Kosten während der Bauzeit extrem explodiert sind. Offensichtlich geht man mit öffentlichen Geldern leichtfertiger um als beim eigenen Häuslebau.
Bestärkt wird man dadurch, dass gleich nach dem Start der Unterschriftensammlung zum Bürgerbegehren die Front der Um-Jeden-Preis-Fraktion zu bröckeln beginnt.
Das regierende Dreierbündnis von CSU, SPD und Grünen bekennt sich zum Theater und macht sich für die baldige Sanierung stark – auch mit der nötigen Neuverschuldung. Allerdings wird deutlich, dass die bislang vorliegenden Gesamtkosten von 189 Millionen Euro wohl als eine Nummer zu groß angesehen werden. Kostenreduzierungen sollen geprüft werden, ist von den Bündnispartnern zu vernehmen. „Gemeinsam werden wir konstruktive Vorschläge einbringen, die aber das Konzept zur Theatersanierung nicht infrage stellen“, sagt CSU-Fraktionschef Bernd Kränzle.
Ein Neubeginn der Planungen, wie er im Bürgerbegehren indirekt gewünscht wird, würde den Theaterstandort gefährden. Die SPD hat bereits Vorschläge unterbreitet, wo gespart werden könnte. So soll auf den Neubau des Hoffmann-Kellers verzichtet werden; auch beim Bühnenturm ließe sich wohl noch einiges einsparen.
Zahlen nennt die SPD nicht, doch es geht um einige Millionen Euro an diesen Stellen.
...
Politik streitet über das Theater-Bürgerbegehren in Augsburg - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 86457.html

Pustekuchen

Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#88

Beitrag von Pustekuchen » Mi 20. Apr 2016, 15:28

ede » 19 Apr 2016, 18:44 hat geschrieben:Gegenfrage: Sind Sie Architekt oder Baufachmann? Weil Sie sich gar so sicher sind ... dass Sie eine Diskussionsgrundlage haben.
Ich bin zumindest mit den Kalkulationen der Kosten sehr vertraut, auch wenn ich selbst mit der Theatersanierung nicht geschäftlich zu tun habe. Zudem habe ich auch noch nie behauptet, dass die Sanierung wesentlich billiger zu machen wäre, schon allein deshalb, weil die mir bekannten Zahlen nach meinem persönlichen Eindruck sehr hart auf Kante gerechnet sind. Da ist so gut wie kein Spielraum vorhanden, wenn die Sanierung des Stadttheaters vernünftig erfolgen soll. Es sei denn, man setzt die Flickschusterei wie bisher fort, dann spart man sich für den Moment etwas Geld, aber in ein paar Jahren muss man dann zu weit höheren Kosten die unterlassenen Massnahmen durchführen.

Nur zur Erinnerung: Hätte die Stadt nicht jahrzehntelang den Erhalt der Bausubstanz vernachlässigt, dann würde man heute nicht diese immense Summe Geld für die Sanierung aufbringen müssen. Jedes weiter Jahr der Untätigkeit treibt die Kosten weiter in die Höhe, und goldene Wasserhähne sind beim Theater sowieso nicht vorgesehen. Deshalb war eben meine bisher unbeantwortete Frage an Sie, wo Sie Einsparmöglichkeiten sehen.

Auri

Stafttheater - Brandschutzmängel schlimmer als gedacht- sofortige Schliessung droht

#89

Beitrag von Auri » Do 12. Mai 2016, 19:26

Wenn überhaupt kann nur noch in Anwesenheit der Feuerwehr ein Spielbetrieb im grossen Haus stattfinden. Auch das ist noch nicht sicher.

Aber man hat ja zeit die Sanierung weiter hinauszuschieben meinen die Bürgerbegehrler.
Satz mit X.

Die Brandschutzmängel im Augsburger Theater sind gravierender als bisher gedacht. Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz erklärte OB Gribl, dass es in der Decke zwischen Garderobe und Zuschauerraum keinen Brandschutzschacht gibt, sondern nur Abluftlöcher. Diese Entdeckung haben Experten am Mittwoch bei einer Begehung gemacht. Dieser bauliche Missstand ist insofern gefährlich, weil Theaterbesucher nicht mehr sicher sind. Denn wenn es in der Garderobe brennen sollte, dann zieht giftiger Rauch direkt in den Zuschauerraum. Ab sofort stehen deshalb bei Aufführungen fünf zusätzliche Feuerwehrmänner bereit, um den sicheren Spielbetrieb zu gewährleisten.

Weitere Untersuchungen werden in den kommenden Tagen gemacht, dann wird entschieden, ob und wie der Spielbetrieb weitergeht. Aufgrund der anstehenden Sanierung war bislang geplant, dass das Theater Ende der Spielzeit 2016/2017 seine Tore schließt.

http://www.radio-augsburg.de/index.php/ ... ls-gedacht

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LudwigLech
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Re: Das Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung startet

#90

Beitrag von LudwigLech » Fr 13. Mai 2016, 10:00

Ein endloses Geeiere. Entweder läßt sich die Sicherheit mit zusätzlichen Feuerwehrleuten gewährleisten oder es gehört sofort geschlossen. Wenn das Theater bis 2017 mit ein paar Feuerwehrler mehr plötzlich sicher ist, dann gibt es keinen Stichtag, an dem dies nicht mehr der Fall ist.

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