Es ist immer nett, wenn die Gegner des Theaters zeigen, dass sie von öffentlichen Haushalten wenig bis keine Ahnung haben. Klinikum, Schulen, Kindergärten und nun die Straßen - was kommt als nächstes im Repertoire? Vielleicht die Grünpflege? Nur mal so am Rande bemerkt werden gegenwärtig 303 Millionen in den Schulausbau gesteckt - mit Fördersätzen von 55,5 bis zu 70,5 Prozent unterstützt der Freistaat Bayern die Investitionen in die Schulen. Die Finanzierung hierfür läuft übrigens auch bis 2030, ich habe bisher aber nichts von einem Bürgerbegehren gelesen, welches gegen eine Neuverschuldung und den langen Zeitraum wäre.TomTinte » 19 Apr 2016, 07:01 hat geschrieben:Zu Ihrer Rechnung möchte ich noch die Schulden des Klinikum ergänzen. Es wurde hier im Thread schon dargelegt, wieviel Mio an Schulden zusätzlich auf die Stadt zu kommen. Augsburg marschiert mit der Sanierung auf direkten Weg zur Zwangsverwaltung.
Das ist auch Herr I. als Kaufmann und Buchhändler aufgefallen und er unternimmt etwas dagegen.
Denn auch hier sind auch künftige Stadtregierungen in der Freiheit des Haushalts eingeschränkt, was aber auf Grund der Finanzierung nicht anders möglich ist. Kulturbanausen führen ja gerne die Kosten des Theaters ins Feld, auch mit dem Hinweis auf die Besucherzahlen. Schulen kosten ein mehrfaches an Geld, und da sind weit weniger "Besucher". Da mokiert man sich höchstens noch, wenn man als Eltern mit zur Kasse gebeten wird, wenn es um Unterrichtsmaterial geht.
Man hat auch keine Probleme, wenn eine Autobahn wie die A8 privat vorfinanziert wird und der Staat dafür 30 Jahre auf die Einnahmen aus der LKW-Maut verzichtet. Warum fällt es denn da keinem Kaufmann auf, welch schlechtes Geschäft das für den Staat ist? Ganz einfach deshalb, weil das dem eigenen Interesse dient, man möchte ja gerne staufrei und schnell durch die Gegend fahren können.
Conclusio: Bildung und Kultur gehören zu einer Stadtgesellschaft und lassen sich auch nicht gegeneinander aufrechnen. Wer glaubt, Smartphone und PC ersetzen Kultur, der irrt gewaltig. Kultur aber gibt es nicht umsonst. Über viele Jahre hat man in Augsburg andere Projekte der Instandhaltung des Theaters vorgezogen, nunmehr besteht sofortiger Handlungsbedarf zur Sanierung. Die hohen Kosten sind Versäumnisse aus der Vergangenheit geschuldet, als beispielsweise der Ausbau von Straßen wichtiger war als die Instandhaltung des Theaters. Das rächt sich nun, und deshalb hat in den nächsten Jahren auch die Sanierung des Theaters Priorität.