Der türkische Weg.

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bbuchsky
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Der türkische Weg.

#1

Beitrag von bbuchsky » Mo 12. Okt 2015, 07:43

Von Erdogan lernen....
Mit Blick auf die Märsche "des Packs" durch Dresden, Freital und die verlorenen Bezirke muss man sich fragen, ob der Umgang des Kalifen der Türkei mit seiner Opposition nicht auch ein Rezept für uns wäre:
Entweder schickt Erdogan eine Delegation der von ihm unterstützten IS-Attentäter-Kumpels zu den Demos seiner Gegner oder seine uniformierten Prügelkommandos nehmen die Sache in die Fäuste.

Ob wir allerdings ein "Verteidigungsbündnis" mit einer Religionsdiktatur pflegen sollten, steht für mich in Frage. Eine rationale Feindauswahl findet im Bündnis dank US-Einfluß ohnehin nicht statt, es wäre fatal, wenn sie dieser Zustand durch einen religiösen Diktator noch verschlimmerte.



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Höllamer
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Re: Der türkische Weg.

#2

Beitrag von Höllamer » Mo 12. Okt 2015, 09:42

Also "freie Meinungsäußerung" ade?
Und wie wird dann das Einsatzbild des "Gegners" definiert. Jeder der nicht zu 100% mit der herrschenden Politikmeinung übereinstimmt wird potentielles Ziel?
Oder jeder dessen Jahreseinkommen unter 250.000 Euronen liegt gilt als "Pack" und hat das Maul zu halten?
Man könnte es auch am Parteibuch festmachen................ äh, hatten wir schon wenigstens 2 Mal. Funktionierte immer nur für einen begrenzten Zeitraum.
Möglich wäre auch ein Migrationshintergrund. Wer keinen hat, sollte die Klappe halten.
Religion könnte auch herhalten. Kein Gott oder kein Halbmond gilt als negativ und darf geprügelt werden.

Weitere Vorschläge?

bbuchsky
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Re: Der türkische Weg.

#3

Beitrag von bbuchsky » Mo 12. Okt 2015, 12:52

Richtig. Demokratie ist aus.
Der wahre Weg des Konservativismus liegt doch darin, Demokratie als nicht konkurenzfähig darzustellen.
Akzeptieren Sie es, es ist bereits so, wie Sie es als düsteres Szenario skizzieren.
Einen anderen Sinn als die langfristige Nutzung der im Zuge der amerikanischen "Terrorbekämpfung" gewonnenen Datensammel-Möglichkeiten und Mustergewinnung zur Lokalisierung und Identifizierung des politischen Gegners/Terroristen hat "Big Data" doch gar nicht. Ob Klarnamenpflicht, Vorratsdatenspeicherung oder Bezahlsysteme, die Wenigen, die sich dem entziehen können, haben mehrere Wohnorte und Staatsangehörigkeiten, liegen also deutlich über der jämmerlichen Grenze, die Sie einbringen.
Alle Diskriminierungen, die Sie aufstellen, werden doch längst umgekegelt.
"Das Pack" hätte allen Grund gehabt, vor dem Auftreten des ersten Flüchtlings die gleichen Mißstände zu beklagen (der Bundesinnenminister schiebt seit 10 Jahren nie mehr als 14% der nicht anerkannten Flüchtlinge ab, und die Verfahrensdauer steigert sich seit Jahren. Selbst jetzt glaubt er daran etwas ändern zu können, indem er Zonen der Konzentration schafft.....).
Aber dafür hätte es mehr Verstand und weniger Vorurteile und Rassenhass gebraucht. Das, was die Hogesa-Pegidisten äußern, ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen, und ihr Landesvater bestreitet vor lauter Solidarität mit Rassisten öffentlich die Gültigkeit der Verfassung. Die "Angst" hat nichts mit dem behaupteten Gegenstand zu tun, ist also surreal. Auf Basis dieser Wahrnehmung soll die Verfassung geändert werden?
Und wenn Seehofer sich von der UN-Menschenrechtscharta verabschieden möchte, weil andere das tun, soll er sich wie die anderen vor den Zug legen! Grundrechte sollten nicht auf Zuruf des Pöbels selektiv oder eingeschränkt vergeben werden.
Man wird sich allenfalls noch das Joch aussuchen dürfen, die Türken scheinen das religiöse Joch zu wählen, wir hier nehmen das "Märkte-und Wachstumsjoch" der Amis. Vorbilder sind Sankt Saudistan und Morgan&Sachs.

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voltaire
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Re: Der türkische Weg.

#4

Beitrag von voltaire » Mo 12. Okt 2015, 14:52

bbuchsky » 12 Oct 2015, 12:52 hat geschrieben: Vorbilder sind Sankt Saudistan und Morgan&Sachs.
Allein Deine Wortschöpfungen, genial!

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Banshee
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Re: Der türkische Weg.

#5

Beitrag von Banshee » Mo 12. Okt 2015, 18:09

bbuchsky hat geschrieben:Richtig. Demokratie ist aus.
Grundsätzlich stimme ich Ihnen da zu, aber ich muss Ihnen schon sagen, dass ich immer wieder nahe an einem Magengeschwür bin, wenn ich sehe, was Demokratie ohne Mindestlevel an Bildung und Niveau BEI ALLEN anrichten können.
bbuchsky hat geschrieben: Aber dafür hätte es mehr Verstand und weniger Vorurteile und Rassenhass gebraucht. Das, was die Hogesa-Pegidisten äußern, ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen,..
Richtig! Deshalb diskutiere ich mit diesem Gesindel auch gar nicht mehr, auch wenn mir das den Vorwurf des linken Nazis einbringt.
bbuchsky hat geschrieben: und ihr Landesvater bestreitet vor lauter Solidarität mit Rassisten öffentlich die Gültigkeit der Verfassung.
Er hat mit seinem Vorschlag eine vermeintliche Möglichkeit gefunden, der ahnungslosen, aber hilfsbereiten Merkel das Gesicht zu retten und Bayern vor einem weiteren Ansturm zu bewahren. Dass er ein deutsches Guantanamo schaffen will, hat er noch überhaupt nicht realisiert.
Für mich gehört der Mann schleunigst entfernt. Er versucht alle Tricks, um seine gesetzlich verankerten und humanitären Verpflichtungen zu umschiffen.
bbuchsky hat geschrieben: Und wenn Seehofer sich von der UN-Menschenrechtscharta verabschieden möchte, weil andere das tun, soll er sich wie die anderen vor den Zug legen! Grundrechte sollten nicht auf Zuruf des Pöbels selektiv oder eingeschränkt vergeben werden.
Man wird sich allenfalls noch das Joch aussuchen dürfen, die Türken scheinen das religiöse Joch zu wählen, wir hier nehmen das "Märkte-und Wachstumsjoch" der Amis. Vorbilder sind Sankt Saudistan und Morgan&Sachs.
Aber gerade der Pöbel ist dem Herrn Seehofer eben wichtig. Je dümmer, desto rechter und desto rechter sind sie ihm (als Wähler).
Er hat allerdings noch nicht realisiert, dass es draußen, auf den Straßen, noch immer eine entwaffnende Hilfsbereitschaft gibt und er mit seinen Internierungslagern aka Transitzonen überwiegend auf Entrüstung stößt.

Diese Zonen werden vermutlich ohnehin nie eingerichtet werden, da die gesetzlichen Voraussetzungen nicht zu schaffen sind

bbuchsky
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Re: Der türkische Weg.

#6

Beitrag von bbuchsky » Mo 12. Okt 2015, 20:08

Banshee » 12 Oct 2015, 18:09 hat geschrieben: Grundsätzlich stimme ich Ihnen da zu, aber ich muss Ihnen schon sagen, dass ich immer wieder nahe an einem Magengeschwür bin, wenn ich sehe, was Demokratie ohne Mindestlevel an Bildung und Niveau BEI ALLEN anrichten können.
Richtig! Deshalb diskutiere ich mit diesem Gesindel auch gar nicht mehr, auch wenn mir das den Vorwurf des linken Nazis einbringt.
Er hat mit seinem Vorschlag eine vermeintliche Möglichkeit gefunden, der ahnungslosen, aber hilfsbereiten Merkel das Gesicht zu retten und Bayern vor einem weiteren Ansturm zu bewahren. Dass er ein deutsches Guantanamo schaffen will, hat er noch überhaupt nicht realisiert.
Für mich gehört der Mann schleunigst entfernt. Er versucht alle Tricks, um seine gesetzlich verankerten und humanitären Verpflichtungen zu umschiffen.
Aber gerade der Pöbel ist dem Herrn Seehofer eben wichtig. Je dümmer, desto rechter und desto rechter sind sie ihm (als Wähler).
Er hat allerdings noch nicht realisiert, dass es draußen, auf den Straßen, noch immer eine entwaffnende Hilfsbereitschaft gibt und er mit seinen Internierungslagern aka Transitzonen überwiegend auf Entrüstung stößt.

Diese Zonen werden vermutlich ohnehin nie eingerichtet werden, da die gesetzlichen Voraussetzungen nicht zu schaffen sind
Die Neigung zum Feudalen ist mir nicht entgangen, die euch postkolonialen Asienkennern und Royalisten zu eigen ist, von einem der Auri-Klone wurden mir dereinst die Talente eines Pol Pot unterstellt, dabei wissen wir alle, dass der Tod ein Meister aus Deutschland ist. Und Freiheit sollte keine Funktion der Bildung sein, beim "Niveau" spätestens hört die Debatte auf, eins zu haben.

Der "Guantanamo"-Vergleich trifft es nur fast, denn den Amerikanern gelingt die Verlagerung des Status der Rechtlosigkeit auf fremdes Hoheitsgebiet, euer seehofernder "Ordnungsprinzipler ohne Prinzipien" muss eigenes Territorium zum Ort verringerter Grundrechte erklären, und vor allem ankündigen, wem er beim Erreichen der angestrebten Obergrenze die Anweisung gibt, auf die Anstürmenden wilden Horden das Feuer zu eröffnen. Nur damit der Rechtsweg schonmal geklärt wäre.
Problem ist die Notwendigkeit, seine Kerninhalte erneut preisgeben zu müssen. Damit hat gerade Seehofer Erfahrung, Betreuungsgeld, Maut, Lügenpriestertum.....Wer keine Obergrenzen für Menschlichkeit definieren möchte, muss zwangsläufig die Kriterien formulieren, die ihm eine aktive Auswahl hinsichtlich der Eignung ermöglichen, also ein Einwanderungsgesetz. Der hat das Fiasko noch gar nicht erfasst! Wieder verloren!

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Re: Der türkische Weg.

#7

Beitrag von Banshee » Mo 12. Okt 2015, 23:25

bbuchsky hat geschrieben: Die Neigung zum Feudalen ist mir nicht entgangen, die euch postkolonialen Asienkennern und Royalisten zu eigen ist, von einem der Auri-Klone wurden mir dereinst die Talente eines Pol Pot unterstellt, dabei wissen wir alle, dass der Tod ein Meister aus Deutschland ist. Und Freiheit sollte keine Funktion der Bildung sein, beim "Niveau" spätestens hört die Debatte auf, eins zu haben.
Freiheit ist weder eine Frage von Bildung noch von Demokratie, wenn man mal davon absieht, dass Freiheit ein sehr subjektives Empfinden ist. Es soll sogar Menschen geben, die fühlen sich durch einen Glauben frei(er).

Wenn man aber für eine Gesellschaft, für das Funktionieren eines Organismus, der aus lauter einzelnen Individuen besteht, das Beste im Sinne von Zufriedenheit und Wohlstand zu erreichen versucht und eine breite Masse nur den kurzfristigen und egoistischen Effekt sieht und bevorzugt, dann rennen Sie als Intellektueller mit Niveau gegen Windmühlenflügel an. Sehenden Auges müssen Sie als "guter Demokrat" die mehrheitsfähige, aber falsche Entscheidung mittragen.
Wer soll überhaupt befragt werden? Nehmen wir als Beispiel S21! Welche Abstimmung über diesen Ausbau von Stuttgart bis Ulm und mit Finanzmittel vom Bund, dem Land und den Kommunen ist demokratisch genug?
Oder Seehofers Windkraftanlagen samt verbuddelter Stromkabel!
A propos: Es ist übrigens nicht "mein" Seehofer. Gott (oder wem auch immer) sei Dank!!

Ich negiere Demokratie nicht. Aber sie funktioniert eben umso effektiver, je gebildeter diejenigen sind, die die Demokratie nutzen und auch leben.

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Re: Der türkische Weg.

#8

Beitrag von Gast_1 » Mi 17. Feb 2016, 17:00

"Wessen Freund sei ihr?"
Erdogan verlangt Bekenntnis von USA in Syrien-Krise
17.02.2016, 15:36 Uhr | rtr, dpa, AFP
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... idung.html
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will weiterhin die Kurdenmiliz YPG jenseits der Grenze zu Syrien bekämpfen. Erdogan hat nun Washington aufgefordert klar und ehrlich zu sagen, ob die Türkei oder die YPG der Freund der USA sei.

Die Verbindung zwischen der kurdischen Arbeiterpartei PKK und YPG zu ignorieren sei ein feindlicher Akt, kritisiert der türkische Präsident. Die mit der PKK verbündete Miliz gilt als letzte schlagkräftige Rebelleneinheit im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) und wird von den USA unterstützt.
Farbe bekennen ist angesagt.

ede

Re: Der türkische Weg.

#9

Beitrag von ede » Mi 17. Feb 2016, 17:22

Erdigan verlangt Bekenntnis von USA
Natürlich gegen die Kurden, ohne Wenn und Aber.
Die Verbindung zwischen der kurdischen Arbeiterpartei PKK und YPG zu ignorieren sei ein feindlicher Akt, kritisiert der türkische Präsident. Die mit der PKK verbündete Miliz gilt als letzte schlagkräftige Rebelleneinheit im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) und wird von den USA unterstützt.
Der Forderung, die Türkei solle die Angriffe auf die YPG-Milizen in Syrien einstellen, erteilte Erdogan eine harsche Absage: "Wir werden niemals erlauben, dass an unserer Südgrenze ein neues Kandil entsteht." Die PKK hat im nordirakischen Kandil-Gebirge ihr Hauptquartier. Der Präsident teilte weiterhin mit, dass Angriffe auf die Türkei in vielfacher Stärke vergolten würden. [...]
Sowohl die Türkei, als auch Kanzlerin Angela Merkel warb für eine zehn Kilometer breite Flugverbotszone an der syrischen Grenze zur Türkei. Diese Zone soll auch die umkämpfte Stadt Asas beinhalten. Kritiker werfen Ankara vor, mit der Schutzzone vor allem gegen das Autonomiestreben der syrischen Kurden vorgehen zu wollen.
Das ist natürlich der klassische gordische Knoten.

Andererseits wird auch interessant sein, wie weit sich Merkel den politischen Forderungen Erdogans (neben den finanziellen) unterwirft, um ihren europäisch-türkischen (ehrlicher wäre deutsch-türkischen) Weg zur Lösung der Flüchtlingskrise gehen zu können. Eine offene Duldung der heftigen türkischen Angriffe auf die PKK und die YPG, die beide gegen den IS kämpfen, ist bereits Usus. Jetzt wird wahrscheinlich von Erdogan auch eingefordert werdet, dass Merkel eindeutig Position bezieht gegen diese beiden kurdischen Milizen und ebenso eindeutig gegen einen eigenen kurdischen Staat im Norden des ehemaligen Syrien.
Sie schafft das.

TomTinte

Re: Der türkische Weg.

#10

Beitrag von TomTinte » Mi 17. Feb 2016, 17:27

Zeitlos-FCAler » 17 Feb 2016, 17:00 hat geschrieben:"Wessen Freund sei ihr?"
Erdogan verlangt Bekenntnis von USA in Syrien-Krise
17.02.2016, 15:36 Uhr | rtr, dpa, AFP
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... idung.html



Farbe bekennen ist angesagt.
Das sage ich doch immer. Ein unabhäniger Staat Kurdistan bestehend aus Teilen der jetzigen Türkei, Syrien und Irak. Das kurdische Volk hat ein Recht auf einen eigenen Staat.
Okay Ich gehe davon aus, dass Sie es so nicht gemeint haben mit der Aussage: Farbe bekennen ist angesagt.

Eines muss sich die Türkei fragen lassen. Assad in Syrien bekämpfen bzw. destabilisieren und kein Kurdistan haben wollen, war und ist dämlich.

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