Thailand Erfahrens- Wertes zum Einstieg... Stand 2006

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SophieLaRoche

Re: 38. Der Kick in Thailand, zur Raucher Entwöhnung.

#121

Beitrag von SophieLaRoche » So 17. Jan 2016, 06:46

thai.fun » 16 Jan 2016, 12:03 hat geschrieben: 38. Meine Woche Raucher Entwöhnung.

Mich hat der Gedankenblitz im Urlaub an der Jomtien Beach getroffen. Da sass ich so in meinem Liegestuhl und smokte meine 4. Marlboro Menthol. Vor mir auf dem Tischchen den üblichen Morgen-Kaffee. In meinem Leben gab es kaum Alkohol. Plötzlich wühlte etwas in meinem Hirn. Ich schaute hinter mich und vor mich und minutenlang Links und minutenlang Rechts an der km langen Beach entlang und suchte Raucher wie ich! Da gab es um die Zeit morgens um 11uhr keine. (Bilder 14uhr) Plötzlich schämte ich mich. Ich sah neben mir die 3 Ziggistummel die ich zum löschen schon halb im Sand vergraben habe.... Ich Sauhund!

Ich schaute nach rechts...
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Ich schaute nach links...
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Irgendwas hat sich in meinem Hirn nun verklemmt. Ich konnte den ganzen Tag nichts mehr anderes denken als, so geht das nicht mehr weiter, ich muss aufhören zu Rauchen. Noch bevor ich von der Jomtien Beach weg ging, hatte ich einen Felsenfesten Plan in meinem Kopf. Grundlage waren alle meine erfolglosen zum Teil teuren Versuche früher!

Ich nahm mir vor die Woche Ferien die ich noch nach meiner Rückkehr in der Schweiz habe zu nutzen. Ich war ja Single. Ich kaufte ausser Ziggis alle nötige. Machte alles um mich 1Woche in meiner Wohnung einzusperren. In der Woche wusch ich alle stinkenden Vorhänge, putze alles blitzblank, warf alle Aschenbecher weg und liquidierte alles was nach der Woche Arrest an das Rauchen erinnern könnte. Ich rief an meiner Arbeitsstelle an, dass ich auf keinen Fall irgendwie in meiner noch letzten- Ferienwoche einspringen werde.

Wer nun denkt ich wäre da händeringend Suchtentzugsartig in der Wohnung herum -getiegert- oder -gefingert irrt. Da muss schon an der Beach in Thailand in meinem Kopf ein Schalter auf Nicht-Rauchen umgekippt sein. Heute denke ich, so muss das bei allen sein. Im Hirn sitzt der „Schalter“. Es braucht denn Willen den "Schalter" zu lokalisieren im Falle er mal bei den Umweltzwängen auf Rauchen gekippt ist! Ich denke da auch an meinen Sohn dem ich 1000 CHF versprach wenn er bis zum 20ten Geburtstag nicht Raucht. Mit 19 fing er wegen einer Freundin an zu Rauchen mit 21 hörte er wegen einer neuen Freundin für immer wieder auf. Ich hab 1000.- gespart, resp. selber verraucht.

Nun am ersten Arbeitstag an meiner Tankstelle, waren als ich kam gerade 3 Türken, incl. mein Angestellter, im Tankstellen Raum und rauchten ihre grässlichen Kräuter. Es waren Rauchschwaden wie damals in den neuerdings erstellten Rauchkabinen in Flughäfen. Ich sass so da, und wartete auf den ersten Kunden den ich bedienen musste und hoffte die Raucher verschwinden. Beides kam nicht so schnell. Und je länger je mehr wurde mir bewusst, dass nicht mal meine Finger zuckten oder Gedanken juckten, jetzt eine Rauchen. Ich nahm mir einfach Felsenfest vor, immer wenn sich eine Gelegenheit ergäbe, einfach pickelhart immer zur ersten Zigarette nein zu sagen. Das blieb bis heute über 10Jahre später so. Genauso, wie ich noch heute entgegen allen Erwartungen wenig Zigarettenrauch gerne schmecke. Ja der Mensch ist schon irgendwie komisch gestrickt. Ob der liebe Gott als er uns gestrickt hat, zum Stricken geraucht hat… :joint:
Glückwunsch und nur so kann's gehen. Richtig. Der Hebel sitzt im Kopf. Es bedarf des unbedingten Entschlusses, an dem nicht gewackelt werden darf. Eine kleine Ausnahme führt meist zurück zur Sucht. Ohne den schönen Erfolg schmälern zu wollen - Rauchen ist von den gesellschaftlich anerkannten 'Drogen' noch am leichtesten abzulegen. Als Nichtraucher wird man akzeptiert - als Nichttrinker muss man sich beständig rechtfertigen (etwas besser geworden in den letzten Jahren). Auch ist der Alkohol schwieriger zu meiden, weil gerne mal versteckt in Speisen und vor allem auch in Medizin. Gaaaaanz schwierig wird es mit Sucht nach Süßem, Kohlehydraten überhaupt. Aber das ist eine andere Geschichte...

Nochmal Daumen hoch für Willen und Durchhaltevermögen.



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thai.fun
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39. Wie der Geburtstag des Königs mein Herz berührte:

#122

Beitrag von thai.fun » So 17. Jan 2016, 13:46

Ich hab vor Jahren einmal einen Fotobericht von mir über die persönliche Teilnahme an diesem 5Dez Anlasses in Hua Hin (mit Kerze in der Hand) in Foren eingestellt. Nie werde ich vergessen wie ich von einzelnen Foren-Exponenten damals runter-gemacht wurde! So unter dem Motto, "was hat ein Farang an einem Fest eines Thailand-Zerstörers zu suchen"!? Es war die Zeit als Taksin noch Oberhand hatte, und da gab es etliche "Rote" Farangs die sich die Monarchie sonst wohin wünschten. ...
Ich meinerseits wünsche ihm nachher wie damals und vorher alles Gute zum Geburtstag und wieder bessere Gesundheit.

Hier ein kleiner Auszug der damaligen Bilder Impressionen (Fotos mit Handy gemacht) von meinem Kurzurlaub aus Hua Hin Dez 2010!

Wenn da keine Weihnachtliche Stimmung aufkommt!? Bei solchen überschwänglicher Beleuchtungen in Thailand und auch in Hua Hin, dann ist das auch am Überfluss an Licht und (Geschmack Sache) zu verdanken: Zudem war da noch die ganze Stimmung des Thaivolkes das dem König zum Geburtstag Gratulierte.

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Ein besonderer Tag in Thailand 5.Dez. auch oder vor allem in Hua Hin, so auch für mich, wie für viele (man denkt für alle wenn man so dazwischen steht) tausend Thais. Man(n) wird regerecht getragen von der Freude in Stimmung die da herrschte...

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Zig-Meterlange vergängliche Skulpturen aus Eis zum Gedenken an den König.
Hier „Long Live The King“. Kalte Finger, werden vom warmen- Herzen wieder belebt...

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Ich Habs genossen. .... Es ist eine Welt für sich und ich wenigsten vergass die ganze Welt um Thailand herum...

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Hier trage ich mich ins Gästebuch des Monarchen ein...

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Nochmals, damit es nicht verstaubt! In einem Thailand DACH-Forum wurde mir schon mal die Leviten gelesen. Man(n) meinte „was für ein Ar...lo.. bist den Du, bei so einem Verlogenen Pack mitzumachen“? Na, ja, die „Foren-Stänkerer“ halt. ...

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Re: Thailand Erfahrens- Wertes zum Einstieg... Stand 2006

#123

Beitrag von Fuerst_48 » So 17. Jan 2016, 15:00

Sehr schöne Impressionen!
Danke dir ! :richtig: :richtig:

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Nathan
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Re: 38. Der Kick in Thailand, zur Raucher Entwöhnung.

#124

Beitrag von Nathan » So 17. Jan 2016, 22:38

thai.fun » 16 Jan 2016, 12:03 hat geschrieben: 38. Meine Woche Raucher Entwöhnung.

...Ja der Mensch ist schon irgendwie komisch gestrickt. Ob der liebe Gott als er uns gestrickt hat, zum Stricken geraucht hat… :joint:
Der liebe Gott hatte definitiv was geraucht als er uns strickte...ich verstehe ja nicht, was die Leute immer für Schwierigkeiten haben mit dem Rauchen aufzuhören. Wirklich, ich hab schon so oft aufgehört, es ist wirklich ganz einfach, wenn man will... :joint:
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

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Re: 38. Der Kick in Thailand, zur Raucher Entwöhnung.

#125

Beitrag von thai.fun » So 17. Jan 2016, 22:55

Nathan » 17 Jan 2016, 22:38 hat geschrieben:Der liebe Gott hatte definitiv was geraucht als er uns strickte...ich verstehe ja nicht, was die Leute immer für Schwierigkeiten haben mit dem Rauchen aufzuhören. Wirklich, ich hab schon so oft aufgehört, es ist wirklich ganz einfach, wenn man will... :joint:
Auf jeden Fall bin ich heute als nicht mehr Raucher sicher, wenn schon Rauchen, dann mit gezieltem Genuss. Denn das hecktische vor die Türen gehen, überall schnell eine zu ziehen, dass Gefühl dabei nichts gutes zu tun, der innere- Stress bei jedem zug beunruhigt an seine Lunge und wiess ich was zu denken, beschleunigt alles nur noch. Respektive verkürzt das Leben noch zudem und unterdrückt dass wesswegen man raucht. Nämlich Freizeit und Gesseligkeit zu zelebrieren. Wie etwa die Indianer-Pfeiffe...

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Auswandern, wer kann....

#126

Beitrag von thai.fun » Di 19. Jan 2016, 12:46

Keine Geschichte, nur etwas zum nachdenken...

Da fragte mal einer in einem anderen (nicht Thailand) Forum....
"- Wer hat vor auszuwandern oder wer ist schon ausgewandert und möchte hier von seinen Erfahrungen erzählen.
- Was erhofft ihr euch oder wie ist es euch ergangen?
- Seit ihr glücklicher in dem neuen Land?
- Was ist anders?
- Was hat sich verändert für euch?"
Und ich antwortete......

Ich als Schweizer bin mit 44j mal für eine Immobilien Firma ungezwungener-weise nach Spanien ausgewandert und nach einem Jahr gezwungener-weise zurück gehumpelt! Daraus ergibt sich in Kurzform Folgendes!

Ich betreute in Denia Spanien insgesamt ca.300 Ferien-Objekte als angestellter einer CH-Immobilienfirma...

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Das Auswandern wohin auch immer, ist kein Problem! Dass wandeln, handeln und behandeln im Ausland schon eher, sowieso wenn man(n) allein Ausgewandert ist! Aber das erschrecken, über andere Ausgewanderte Landsleute in solch einer Gegend, ist die schlimmste, zu späte Erfahrung! Und dann kommt der Kulturschock und der beinhaltet auch die immense Erschütterungsunempfindlichkeit in gewissen Ländern, oder soll ich Nationalstolz schreiben.? Vor allem wenn man sich keine Sympathien zu erkaufen vermag!

1 Jahr hab ich es geschafft und dies hat gereicht für dieses Leben. Nicht mal Thailand, in dass und in dem ich mich total verliebt habe, konnte mich nochmals zum Auswandern bewegen! Und im weiteren Leben hab ich gelernt keine Ratschläge mehr vor Ort an Auswanderungswillige zu geben! Was bleib sind folgende "nur" -Denkanstöße, die ich auch einmal in einem anderen Forum zum selben Thema geschrieben habe. Ich denke und sage nur noch, jedes Land hat seine Gesetze und Kulturen! Die sind im heutigen www. zu erfahren und Hürden gut zu Bewältigen!

Aber Auswandern ist eine Frage der Aussicht, wenn man(n) kann!

Wenn ein schrumpliger Haariger ketten-rauchender Bayern-Bergbauer mit Lederner Latzhose mit zwei Schlitzen und Hosenträgern, müde des Käse machen’s ist, bei seiner Aussicht über die Zugspitze schaut und da im "Spiegel des Sterns" in der wärmenden Sonne ein Mandelauge erspäht, dann ist es eine Frage der Aussicht, wenn man(n) kann!?

Wenn ein Schrunzeliger Schweizer Appenzeller-Zwerg, mit Geifer am Kinn vom Prissago Rauchen und Händen wie gefurchte Adler-Klauen, fast Mittellos an ein Bar in Pattaya ans Auswandern und an die zu Hause gebliebene/n denkt, ist es eine Frage der Aussicht, wenn man(n) kann!?

Wenn der gewiegte Casino-Angestellte mit Polohemd und weisser-Jeans so auch Hände wie Frauenträume und einer voller Pensionskasse von 600.000.- € in Hawaii an den Traum einer eigenen Existenz in Ausland denkt, ist eine Frage der Aussicht, wenn man(n) kann!?

Oder.....
Der Slum Bewohner mit Aussicht auf ein Steinhaus dorthin zieht wenn er kann!?

Der EU Bürger animiert durch weiss nicht was, mit Aussicht auf Exotik, Wärme, Strand, Blaudach und dass Steuerfrei, zieht er dorthin, wenn er kann...!?

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Der Mega Multi mit Aussicht auf eine ruhiges Ecklein auf dieser Erde, zieht dort hin im alter, wenn er kann!?

Ein Arbeitsloser Suizid geforderter Junger vom Schweizer Komfort fast erdrückt durch Aussicht aufs Hippie Leben auf Ko- thai-Land, wird den Suizid lassen, wenn er "noch" kann!?

Wenn ein abgekämpftes Paar mit bald Pension beziehender EU geregelter Aussicht auch auf ewige Jugend mit freischaffender Haushaltshilfe auf einem ungeregelten Bau-Land hat, verlässt es die alte/Heimat, wenn ER noch darf und SIE auch noch kann!?

Wenn einer wie ich aus der schönsten und fast reichsten Stadt der Welt, die Aussicht auf ein bisschen Liebe "nur" im Thailand sieht, dann holt er sich diese im Hin und Her beider Länder, solange er noch kann!?

Denken und selber aus dem Bauch heraus fühlen, ist angesagt: Vorstehende Sätze sollen nur zum Denken anregen. Erfahrungen als Ratschläge sind bei Auswanderungs-Träumern so nutzlos wie Kondome im der Schublade zu Hause, wenn man(n) auswärts mal kann!?

Frei nach thai.fun

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berndgrimm
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Re: Thailand Erfahrens- Wertes zum Einstieg... Stand 2006

#127

Beitrag von berndgrimm » Di 19. Jan 2016, 13:48

Also das "Auswandern" ist so eine Sache für sich.
Es bedingt wohl erstmal eine Definition der "Heimat"!

Ich gehe mal davon aus dass die Augsburger bodenständige Leute
sind und genau wissen was ihre Heimat ist.

Thai.fun als Schweizer wohl auch obwohl er viel herumgekommen ist.

Bei mir ist die Sache anders.

Ich bin in Thüringen geboren aber habe nur bis zu meinem 6.Lebensjahr dort gelebt.

Zur Schule ging ich in Bochum wo ich aber auch nur 10 Jahre lebte.

Danach verbrachte ich meine ersten 20 Berufsjahre in Düsseldorf.

Sodann 23 Jahre in Luxemburg.

Heimisch habe ich mich nirgendwo gefühlt weil ich immer Reisen wollte und
es dann auch berufsbedingt tat.

Ich war in über 150 Ländern und Gebieten (gezählt nach dem Zerfall der UdSSR
und Jugoslawiens) und habe nie ein "Heimatgefühl" gehabt.

Doch, wenn man die 3500m Runway am Luxemburger Flughafen als "Heimat" bezeichnen kann!

Leben könnte ich (fast) überall. Und überall hätte ich was zu meckern!

Ich habe mich sehr früh für Thailand als meinen Altersruhesitz entschieden.
Lange bevor ich eine ernsthafte Freundin hier hatte, geschweige denn meine
aussergewöhnliche Frau.

Damals war Thailand wirklich noch ein Paradies für Farang.
Sehr gute Infrastruktur,exzellente medizinische Versorgung,bestes Essen,
sehr gute Massagen und Frauen bis zum abwinken!
Und am Wichtigsten: Damals wurden wir wirklich noch als Gäste behandelt!

Es war mit Abstand die Nummer 1 der sogenannten Entwicklungsländer.

China war damals noch Kommunismus Pur und weit weit zurück!

Heute ist dies leider ganz anders.

Ich würde mich im Traum nicht mehr für Thailand als Lebensmittelpunkt entscheiden.

Im Gegenteil, heute würde ich Thailand konsequent meiden.

Genauso wie ganz Asien ausser Japan.

Aber in DACH oder LUX könnte ich auch nicht mehr leben, schon wegen des Wetters.
Ich bin jedes Jahr von Ende April bis Mitte Juni in D/LUX und frier mir dort einen ab
obwohl ich T-Shirt,Hemd,Pullover,Strickjacke und Windjacke trage,

während die Eingeborenen in Shorts und T-Shirt rumlaufen!
Hä?

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thai.fun
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Ein Thai schrieb: "Wenn man (gefühlt) im Gefänglis aufwächst!

#128

Beitrag von thai.fun » Mi 20. Jan 2016, 16:06

Das habe ich mal aus einem Forum, in dem ich lange war, aber das es aber nicht mehr gibt, etwas raus-kopiert.
Ich lese es öfters was er der Thai uns in Forum schrieb, es berührt mich jedes-mal. ... :o

"ST: News - Leser Beiträge Montag, den 27. Oktober 2008 um 05:36 Uhr
http://www.schoenes-thailand.de/leser-b ... nis-aufwst

Wenn man im Gefängnis aufwächst:

Wenn man im Gefängnis aufwächst, weiß man nicht, dass es ein Gefängnis ist, bis man plötzlich die Freiheit sieht". Schrieb uns ein thailändischer Student, der seit einiger Zeit locker mit uns Kontakt hat. Mit seiner Erlaubnis veröffentlichen wir hier Teile seiner E-Mail, wobei wir einige Angaben verändert haben, um eine Identifizierung unmöglich zu machen.
"Ich komme aus einer Familie, die so arm ist, dass wir auf dem Boden schliefen und keine Toilette hatten. Das erste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass mir meine Mutter beigebracht hat, mich vor dem Bild des Königs zu verneigen, dass ich den Lehrer zu respektieren und unbedingt zu gehorchen habe, und dass ich Khun X unbedingt immer ganz besonders ehrfürchtig gegenübertreten sollte, weil wir sonst große Schwierigkeiten bekommen könnten.

Mein Vater war ein verschlossener Mann. Manchmal schimpfte er über Leute, die ich nicht kannte, sobald sich aber jemand unserer Hütte näherte, wurde er still. Später begriff ich, dass wir immer Schulden hatten.

Aber eines Tages kam mein Vater plötzlich mit einem Moped mit Beiwagen zu unserer Hütte. Wir Kinder waren begeistert. Stolz erzählte er, dass er das Moped mit einem Minikredit "von Thaksin " gekauft hatte. Seine Idee war, die Ananas und andere Früchte, die wir hinter unterer Hütte gezogen hatten, zur Hauptstrasse zu bringen, und dort direkt an die vorbei fahrenden Touristen zu verkaufen. Wie ich später erfuhr, war der Hauptgrund dafür der Hass auf Khun X, an den wir alles verkaufen mussten, ohne einen fairen Preis zu bekommen.

Er baute einen kleinen Verkaufsstand und fuhr meine Mutter oder die älteste Schwester jeden Tag, wenn Verkehr auf der Strasse erwartet wurde, zu unserem "Verkaufsstand". Er war nicht der einzige, der diese Idee hatte, und die Konkurrenz war groß. Aber alle Bauern waren sich schnell über die Preise, die man verlangen müsste einig. Und plötzlich bekamen wir acht mal mehr für unsere Früchte als vorher. Auch als plötzlich alle Stände in einer Nacht zerstört wurden, hörten die Bauern nicht auf. Sie stellten aber jede Nacht eine Wache auf, die mit Knüpplen neben der Straße patroullierte.

Anfangs war es schwierig, weil wir einen Teil der Früchte nicht verkaufen konnten und Khun X uns bestrafen wollte, und gar keine Früchte mehr von uns kaufte. Aber mein Vater fuhr dann mit dem Moped zu Hotels und Ressorts und verkaufte die Früchte zum gleichen Preis, den er normalerweise von Khun X erhalten hätte.

In unserer Schule hatten wir keine Stühle und Tische. Wir saßen auf dem Boden. Aber wir hatten Schatten und einen netten Lehrer. Aber bevor der junge Lehrer gekommen war, hatten wir einen alten Lehrer, der uns schlug, wenn wir schwätzten, oder wenn wir etwas vergessen hatte, das wir auswendig lernen sollten. Der junge Lehrer war ganz anders. Er spielte mit uns, statt nur vorzulesen. Er erzählte so spannend, dass wir selbst nach dem Ende des Unterrichts nicht gehen wollten.

Diesem Lehrer habe ich auch zu verdanken, dass ich ein Stipendium bekam, um auf eine weiter führende Schule in der Stadt zu gehen. Dort konnte ich bei einer Tante leben und fuhr jeden Tag mit dem Bus zur Schule. Das Busgeld verdiente ich mir mit Schuhe putzen in den Restaurants, oder meine Tante steckte mir etwas zu.

In unserem Dorf hatten wir Kinder wild und laut gespielt. Wir hatten vor nichts außer Geistern und Khun X Angst. Aber hier in der Stadt war eine anderes Leben. Wir mussten unglaublich viel auswendig lernen. Und immer wenn man Fragen stellte, die die Lehrer nicht beantworten wollten oder konnten, wurde man bestraft. Man lernte schnell, keine Fragen zu stellen, sondern das auswendig zu lernen, was einem gesagt wurde. Und glücklicherweise war ich ganz gut darin.

Dann nahm ich an einem Wettbewerb teil und gewann doch tatsächlich. Dann folgten weitere und plötzlich war ich einer der wirklich guten Schüler. Und bestand auch die Aufnahmeprüfung an der Universität. Da mein Vater inzwischen wesentlich mehr Geld verdiente mit seinen Früchten, konnte er die Immatrikulation bezahlen und ich bekam auch noch ein Darlehen "von Thaksin" wie mein Vater meinte. Später konnte ich als Tutor so viel Geld verdienen, dass ich ganz gut leben konnte, weil ich bei meiner Tante kostenlos lebte und sie mich auch immer mit Essen voll stopfte. Obwohl sie selber nur wenig Geld mit dem Verkauf von T-Shirts auf dem Markt verdiente.

Als ich dann in den Semesterferien nach Hause kam, traute ich meinen Augen nicht. Unsere Hütte hatte ein neues Dach, wir schliefen nicht mehr auf dem Boden, sondern auf einem Holzgestell, und hinter der Hütte war ein Toilettenhäuschen, das mein Vater für zweitausend Bath gebaut hatte. Er erzählte stolz, dass er im nächsten Jahr einen Pick-Up kaufen wolle. Und dass er Land gepachtet hätte, um mehr Ananas anzubauen.

Ich warnte ihn und sagte, wenn alle das gleiche machen, gibt es bald zu viel Ananas und man bekommt viel weniger Geld dafür. Aber er lachte. Er hatte auf dem Markt einen Einkäufer aus Bangkok getroffen, der ihm jede Menge und zu einem wesentlich besseren Preis als Khun X abnehmen würde. Mein Vater, den ich als Kind deprimiert und verbittert kennen gelernt hatte, saß vor mir mit glänzenden Augen und erzählte mir von Plänen, ein richtiges Haus zu bauen, wie andere in der Gegend das schon vor gemacht hatten.

Als ich wieder zurück an der Uni war, bewarb ich mit um ein Auslandstipendium. Das waren neue Stipendien, die mit dem Geld aus der Lotterie finanziert wurden. Es war nicht einfach, aber ich hatte wohl Glück und bekam ein Stipendium. Ich war wahnsinnig glücklich. Endlich ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, den USA reisen zu können. Das war mein Traum. Dann kam die Ernüchterung. Man erklärte uns, dass wir in unterschiedliche Länder geschickt würden, und verschiedene Sprachen lernen müssten. Weil das in Thailand ein Problem wäre. Wir würden zu wenige von den verschiedenen Kulturen und Ländern wissen. Wir sollten deshalb als "Kundschafter" Thailands in alle Welt ausschwärmen und mit dem was wir dort sehen und lernen würden, nach Thailand zurück kommen.

Als ich den Brief erhielt, mit dem mir mein Ziel mitgeteilt wurde, musste ich erst in einem Internetcafé nachschauen, wo denn Deutschland genau liegt. Natürlich kannte man "Made in Germany" und hatte große Erfurcht vor deutschen Ingenieuren und Autos. Aber ich hatte keine Ahnung über das Land.

Ich wurde dann nach Bangkok geschickt, um Deutsch zu lernen. Eine weitere Hürde. Wenn ich das nicht schaffte, war es aus mit dem Stipendium. Aber ich schaffte die erste Hürde schneller als alle anderen und war unheimlich stolz, ins Land der BMW und Mercedes geschickt zu werden.

Ich will es abkürzen. Als ich in Deutschland ankam, war das wie ein Schock für mich. Ich musste lernen, dass ich plötzlich erklären musste, WARUM etwas so war, wie es war, und nicht WIE es war. Zu Beginn fiel mir das sehr schwer. Auch wegen der komplizierten deutschen Sprache. Aber dann lernte ich, dass man auch zu anderen Antworten kommen konnte, als vorgeschlagen wurden, wenn man den WARUM-Weg einschlug, und sogar noch dafür belohnt wurde. Aber wenn ich andere Studenten aus Thailand traf, stellte ich fest, dass längst nicht alle so begeistert waren. Und ich war immer mehr mit europäischen und deutschen Studenten zusammen.

In diesem Zusammenhang erfuhr ich auch plötzlich Dinge über die Geschichte Thailands, die so überhaupt nicht in mein Weltbild passten. Aber ich hatte gelernt, zu fragen, etwas das man uns in Thailand quasi verboten hatte. Und deshalb suchte ich nach Quellen und wurde fündig. Es war eine schwierige Zeit für mich.

In Deutschland kann man über alles frei reden. Ganz anders als in Thailand. Es gibt nur einen Teil der Geschichte, dessen Verbrechen man nicht verleugnen darf, sonst wird man bestraft. Eine unglaubliche Erfahrung. Bei uns durfte Samak Sundaravej öffentlich über die Verbrechen von 1976 lügen. In Deutschland wäre er ins Gefängnis gekommen, wenn er erklärt hätte, es wären keine Juden ermordet worden. Ein Gesetz, das die Wahrheit erzwingt. Und die bestraft, die Lügen verbreiten. Unglaublich.

Und so wurde ich immer kritischer gegenüber meiner eigenen Erziehung, meiner eigenen Gesellschaft. Bald muss ich zurück nach Thailand. Aber ich habe Angst davor. Ich bin nicht wie andere Studenten, die schon davon schwärmen, wie viele Mädchen sie mit dem Auslandsstudium beeindrucken können. Ich habe Angst, die Lügen und das Schweigen nicht mehr ertragen zu können. Jetzt, wo ich, wie mir ein Freund aus der christlichen Religion erklärte "am Apfel der Erkenntnis" genascht hatte.

Ich sehe, dass die People's Alliance for Democracy Männern wie meinem Vater, meiner Mutter und meinen Schwestern das Stimmrecht nehmen will, weil sie für Thaksin oder eine ähnliche Partei stimmen, die ihnen Hoffnung und Zukunft brachte. Ich sehe, wie die Geschichte verbogen wird, um nationalistischen Ideen und Prinzipien zu dienen. Ich sehe, wie Thaksin mit den Stimmen eben dieser Menschen seine eigenen Interessen verfolgte. Ich sehe, wie Menschen sich über Recht und Demokratie hinweg setzen. Wie verlogen unsere Geschichtsausbildung ist, und wie die Mächtigen kalt lächelnd über Leichen gehen. Wenn die ihrem Zweck dienen.

Wenn man im Gefängnis aufwächst, weiß man nicht, dass es ein Gefängnis ist, bis man plötzlich die Freiheit sieht. Hier in Deutschland hatte ich zum ersten Mal keine Angst. Ich konnte über alles reden und diskutieren. Nur wenn andere Thailänder dabei waren, wurde man plötzlich vorsichtiger. Und das habe ich gerade eben schmerzhaft begriffen. Erst in Deutschland habe ich verstanden, dass ich in einem Gefängnis geboren wurde. Ich hatte mich lange gegen die Erkenntnis gewehrt. Aber jetzt sehe ich es ganz klar vor mir.

Aber ich liebe immer noch mein "Gefängnis". Ich liebe meine Familie, meine Eltern, mein Dorf. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit, auch wenn ich schon früh mitarbeiten musste. Und ich vergesse nie das Glänzen in den Augen meines Vaters, als er von seinen Plänen redete. Aber meine Schwester hat mir geschrieben, dass mein Vater jetzt öfter betrunken nach Hause kommt. Dass wir wieder Schulden haben. Dass die Ressorts und Hotels kaum noch Früchte kaufen. Ich habe Angst, dass ich meinen Mund nicht werde halten können, wenn ich zurück in Thailand bin. ..."

Auri

Re: Thailand Erfahrens- Wertes zum Einstieg... Stand 2006

#129

Beitrag von Auri » Do 21. Jan 2016, 14:43

BERND
Wo ist der denn wenn man ihn braucht.
ST.de-Propaganda vom feinsten in diesem Forum.
Tz, tz, tz,
Bernd, aufwachen. :jubel:

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berndgrimm
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Re: Thailand Erfahrens- Wertes zum Einstieg... Stand 2006

#130

Beitrag von berndgrimm » Do 21. Jan 2016, 15:09

Auri hat geschrieben:BERND
Wo ist der denn wenn man ihn braucht.
ST.de-Propaganda vom feinsten in diesem Forum.
Tz, tz, tz,
Bernd, aufwachen. :jubel:
Ja, Auri! Natürlich hab ich dies gelesen.
Aber es ist Thai,fun! Der Max hat zwar
auch dort geschrieben aber nie agitiert!

Der menschliche Teil dieser rührseligen Geschichte
ist natürlich richtig (übrigens unabhängig von der jeweiligen Regierung!)!

Aber die ganze Story ist Teil der Thaksinschen Agitation!
Ausser den blöden Thais die jeder Story nachlaufen die ihnen Geld ohne Arbeit
verspricht glaubt natürlich niemand (inkl. Thai.fun) dies!

Die Malaise in Thailand (auch heute noch) ist leider dass man hier mit ehrlicher Arbeit
und ehrlichen Geschäften (die es hier auch heute noch gibt) nichts verdienen kann!
Faulheit und Betrug sind die Devise!
Es wird ja so von den selbsternannten Häuptlingen vorgemacht!
Hä?

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