Weicheier oder Opfer?

Interessante Themen über Gesundheit, Gesellschaft, Familie und Soziales
Antworten
Benutzeravatar
Banshee
Beiträge: 258
Registriert: Mi 23. Sep 2015, 14:54
Wohnort: Kamp-Lintfort

Weicheier oder Opfer?

#1

Beitrag von Banshee » Do 29. Okt 2015, 16:21

Ich weiß, meine Gesundheitsthemen sind nicht der Gefällt mir-Burner, aber ich möchte Euch schon auf eine Sache hinweisen, die Euch noch heftig treffen könnte.
Ich muss vorausschicken, dass gesetzliche Krankenkassen Ausgleichszahlungen aus dem Gesundheitsfond bekommen, wenn sie durch ihre Versicherten in besonderem Maße durch Kosten belastet sind. Wenn also eine Krankenkasse viele Chroniker (z.B. Diabetiker, Herzpatienten, Krebs) versichern muss, bekommt sie dafür zusätzliches Geld aus dem "großen Topf".

Nun meldete das IGES-Institut letztens, dass sich in den letzten 20 Jahren die Zahl der Fehlzeiten am Arbeitsplatz, die durch psychische Krankheiten bedingt waren, auf 6,3 Millionen Fehltage verdreifacht hätten. Jeder 20. Arbeitnehmer war demnach mal wegen psychischer Probleme arbeitsunfähig.

Wie das? Wir sind doch nicht alle plötzlich zu Weicheiern geworden, oder? Und ich forschte ein bisschen nach.

Und nun kommt´s...: Als ich über diese Meldung mit Ärzten diskutierte, stellte sich heraus, dass analog zum Vorgang, völlig gesunde Leute ohne deren Wissen als "Diabetiker" auszuweisen, viele Leute als psychisch erkrankt gemeldet werden. Natürlich wieder ohne deren Wissen.
Auf meine Frage, wieso die Ärzte wider besseren Wissen solche Diagnosen stellen, antwortet man mir, dass man dazu mehr oder weniger gezwungen werde, um Behandlungskosten abrechnen zu können oder sich nicht regressierbar zu stellen. Es würden Sanktionen angedroht, Abrechnungen verweigert usw.


Da gleichzeitig die Krankenkassen sehr freizügig mit Patientenakten umzugehen scheinen, käme es immer wieder zu Fällen, wo Patienten, die bei einer gesetzl Kasse versichert sind und sich privat zusatzversichern möchten, von diesen wegen einer angeblichen Erkrankung, die ein Ausschlusskriterium ist, eine Ablehnung erhalten. Ebenso ist vorstellbar, dass man einen Arbeitsplatz oder eine Lebensversicherung deshalb nicht bekommt oder diese einem kündigt.
Zwar hat man das Recht, beim Arzt seine Krankenakte einsehen zu dürfen (womit man immerhin erkennen könnte, ob man zu einem "Diabetiker" gemacht wurde), aber ausgerechnet bei psychotherapeutischen und psychiatrischen Behandlungen darf die Einsicht ganz oder teilweise verweigert werden.

Wenn Ihnen also irgend ein Befund oder eine Therapie des Arztes nicht koscher vorkommt, sollten Sie tätig werden und sofort Einsicht in die Akten verlangen. Berufen Sie sich auf §630g BGB und lassen Sie sich nicht abwimmeln.



Lucky-lucky
Beiträge: 337
Registriert: Mo 19. Okt 2015, 19:50
Wohnort: woanders

Re: Weicheier oder Opfer?

#2

Beitrag von Lucky-lucky » Do 29. Okt 2015, 16:33

Danke für diese Info!
Komisch nur, wenn man Informationen von Ärzten braucht, die z.B. für die Benennung einer Pflegestufe od für auch für Anträge beim Versorgungsamt, bzw der Rentenversichung sehr wichtig sind, ist der Patient mit sonst, noch so chronischen Krankheiten, wieder ganz gesund.
Alles vergeht! Tibetischer Spruch

Benutzeravatar
Don Cat
Beiträge: 1013
Registriert: Di 8. Sep 2015, 11:23
Wohnort: Wittelsbach-City

Re: Weicheier oder Opfer?

#3

Beitrag von Don Cat » Do 29. Okt 2015, 17:17

So richtig gut ist's nirgends.
Josef Hader

Benutzeravatar
Banshee
Beiträge: 258
Registriert: Mi 23. Sep 2015, 14:54
Wohnort: Kamp-Lintfort

Re: Weicheier oder Opfer?

#4

Beitrag von Banshee » Do 29. Okt 2015, 17:35

@Don Cat

Leider steht da nix davon, dass offensichtlich Ärzte mehr oder weniger unverhohlen dazu angehalten werden, unzutreffende Diagnosen aufzuschreiben, bzw. Abrechnungen "zweckdienlich" zu codieren.
Und so erwächst uns ein Berg an Chronikern und Psycho-Krüppeln heran, den es überhaupt nicht gibt, uns aber dahin bringt, dass das Geld im Fond wieder nicht mehr reicht und man die Versicherten zur Kasse bittet.

Schuld an den gestiegenen Beiträgen sind dann sicher wieder die Flüchtlinge...... :evil:

forest

Re: Weicheier oder Opfer?

#5

Beitrag von forest » Do 29. Okt 2015, 18:13

Banshee » 29 Oct 2015, 17:35 hat geschrieben:@Don Cat

Leider steht da nix davon, dass offensichtlich Ärzte mehr oder weniger unverhohlen dazu angehalten werden, unzutreffende Diagnosen aufzuschreiben, bzw. Abrechnungen "zweckdienlich" zu codieren.
Und so erwächst uns ein Berg an Chronikern und Psycho-Krüppeln heran, den es überhaupt nicht gibt, uns aber dahin bringt, dass das Geld im Fond wieder nicht mehr reicht und man die Versicherten zur Kasse bittet.

Schuld an den gestiegenen Beiträgen sind dann sicher wieder die Flüchtlinge...... :evil:
War mal wegen eines Juckmals (kleine Stelle am Rücken, die mal juckt, dann wieder nicht) beim Dr. med Homöo zweimal in zwei Wochen. Jedesmal fast eine Stunde, hauptsächlich Gespräche über seine Bilder an der Wand und das Wetter. Dann kommt die Rechnung (Privatversicherter) und da stehen für psychologische Gespräche gut 500 Mark.
Reklamiere bei der Frau Doktor, Antwort: Das wäre ihr noch nie vorgekommen, daß einer seine Krankenkasse schonen will. Jahre danach verschwand das Juckmal immer mehr, und jetzt habe ich nur noch die Rechnung. Die wurde damals bezahlt. So wirkt das also! :D

Spaß beiseite und lassen wir notwendige Behandlungen und ihre Kosten ebenfalls beiseite: Die Medizin- und Pharmabranche hat in unserem Krankenkassensystem einen Goldesel geschaffen. Viele Versicherte wollen halt aus der Versicherung auch was rausholen, wo sie doch dauernd einzahlen - ist eigentlich verkappter Versicherungsbetrug. Wenn die Kasse ihre Beiträge erhöhen will, werden die grässlichsten Krankheiten an die Wand gemalt, um den 'Kunden' einzuschüchtern zu überzeugen.
Eine jungdynamische Versicherungsvertreterin habe ich bei so einer Gelegenheit gefragt, ob man denn in diesem unseren Lande nicht einmal mehr ganz normal verrecken darf? Antwort: "Sowas habe ich noch nie gehört!"

Benutzeravatar
Kalle
Beiträge: 537
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 16:08
Wohnort: LL

Re: Weicheier oder Opfer?

#6

Beitrag von Kalle » So 1. Nov 2015, 17:58

"Eine jungdynamische Versicherungsvertreterin habe ich bei so einer Gelegenheit gefragt, ob man denn in diesem unseren Lande nicht einmal mehr ganz normal verrecken darf? Antwort: "Sowas habe ich noch nie gehört!""

Normal verrécken fällt in Deutschland aus wg. ist nicht. Da spielen zu viele Interessengemeinschaften eine gemeinschaftliche Rolle um sich mal ein paar Bilder an der Wand gönnen zu dürfen.
Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage.

Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 1118
Registriert: Do 29. Okt 2015, 17:03

Re: Weicheier oder Opfer?

#7

Beitrag von Fuerst_48 » Di 3. Nov 2015, 12:18

Kalle » 01 Nov 2015, 17:58 hat geschrieben:"Eine jungdynamische Versicherungsvertreterin habe ich bei so einer Gelegenheit gefragt, ob man denn in diesem unseren Lande nicht einmal mehr ganz normal verrecken darf? Antwort: "Sowas habe ich noch nie gehört!""

Normal verrécken fällt in Deutschland aus wg. ist nicht. Da spielen zu viele Interessengemeinschaften eine gemeinschaftliche Rolle um sich mal ein paar Bilder an der Wand gönnen zu dürfen.
Es hat alles seine Vorschrift !!! Wo kommen wir denn dahin, wenn jeder so einfach stirbt?? :idiot: :no: :no:

Benutzeravatar
Kalle
Beiträge: 537
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 16:08
Wohnort: LL

Re: Weicheier oder Opfer?

#8

Beitrag von Kalle » Di 3. Nov 2015, 19:06

Fuerst_48 » 03 Nov 2015, 12:18 hat geschrieben: Es hat alles seine Vorschrift !!! Wo kommen wir denn dahin, wenn jeder so einfach stirbt?? :idiot: :no: :no:
GENAU DAS ist das Problem. Den Menschen einfach sterben lassen, so, wie es sich gehört, fällt wohl immer schwerer.
Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage.

Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 1118
Registriert: Do 29. Okt 2015, 17:03

Re: Weicheier oder Opfer?

#9

Beitrag von Fuerst_48 » Di 3. Nov 2015, 19:11

Bei uns, im ehemaligen Kernland des Habsburgerreiches sitzt ein Obrigkeitsdenken in der Mentalität fest, dass man annehmen darf, es regiert hier nicht eine Koalition, oder eine Sozialpartnerschaft, sondern eine "VURSCHRIFT" ... wie es die Hauptstädter sagen, die MUNDELOS... :lach: :lach:

Benutzeravatar
thai.fun
Beiträge: 3281
Registriert: Fr 9. Okt 2015, 19:30
Wohnort: Zürich

Re: Weicheier oder Opfer?

#10

Beitrag von thai.fun » Mi 14. Dez 2016, 12:12

Passt unter den Thread Titel.

"Spaziergänger versetzt Kinder im Wald in Angst und Schrecken:
Ein Spaziergang wurde einem 56-Jährigen im Wald zum Verhängnis: Obwohl er nur die Natur geniessen wollte, versetzte er eine ganze Schulklasse in Angst und Schrecken. ..." http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/sto ... t-14221494


Das ist echt der Spiegel der Neuzeit- Sozialmedien- Game- Internet- Handy- und Angstmacher-Parteien- Gesellschaft.


Ein einfacher Spaziergänger, Familienvater und Naturgegebener, etwas abseits des Weges im Walde, bringt einer ganzen Schulklasse, Lehrern und Eltern Horror Visionen aus dem im Hirn aus gelagerten Schubladen hervor. Bringt den Boulvard-Medien Sensations- Nachrichten. bringt der Polizei eine Menge Arbeit. Care Team's müssen Eltern und Kinder im ganzen Kanton Tagelang beruhigen usw. usw. Ich glaub mich tritt ein Pferd ... :o

Satirisch: Eine Fliege landet einem AfD Nachgeeiferten auf der Nase. Der schlägt mit den Händen und Füssen gegen die Horror-Visionen im und auf dem Kopf, weil die Fliege könnte schon der Merkel unter dem Rock, ähh den Hosen ...

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste