So werdet Ihr zu Diabetikern..

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Zool
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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#11

Beitrag von Zool » Di 18. Okt 2016, 06:29

Ein Grundproblem liegt darin dass ein "Teilnehmer am Markt" nur zahlen darf aber keinen Einfluss hat.
Die Arbeitgeber haben früher immer vor steigenden Beiträgen gewarnt und somit Einfluss nehmen können sind aber heute aus den Erhöhungen raus.
Der Versicherte erfährt überhaupt nicht welche Leistungen tatsächlich erbracht werden und hat damit kaum Einfluss auf das System.
Der wahre Kranke hängt selber am Tropf den bald nur noch der Versicherte füllt und entscheidet wie weit der Durchfluss aufgedreht wird.

Sehen wir nach Frankreich dort gibt es schon mal Rechnungen vom Doc die Patienten überwiegend, bei Kleinsummen, selbst vorstrecken und bei der Kasse einreichen. Somit besteht schon mal ein erster Schritt zu Krontrolle. Wer bezahlt denn sonst Rechnungen ungeprüft?

Richtig ist dass bei solchen Vorgehen böse Überraschungen lauern bei späteren Abschlüssen vor allem von Risikoversicherungen.
Interessant war die Reaktion der AOK-Presse auf die Aussagen des TK-Chefs.
Da wehrt man sich gegen solche Aussagen obschon der eigenen Name gar nicht genannt wurde wie schräg ist das denn?
Zudem werden Dinge angesprochen die vorher mit nichten kommuniziert wurden und nur ein Betroffener wissen kann.

Aus dem eigenen beruflichen Umfelde weiß ich das gerade die Gesundheitskasse ihre "Treppenterriere" schon Monate vor dem Beginn der Regelungen zu den Ärzten geschickt hatte um dieses Upcoding zu forcieren weil sie genau wussten was kommt.
Klar muss es einen Ausgleich im System der Verteilung geben wenn manche Kassen durch ihr Klientel mehr belastet sind nur hätte man die Manipulationfähigkeit schon vor in Kraft treten erkennen können.
Der TK-Chef spricht das nur jetzt an weil klar ist welche Ausmaße das angenommen hat.

Der Sündenfall war schon die Feigheit der Politik und die Entscheidung in diesem System eine Ökonomiesierung voranzutreiben.
Man postulierte zu viele Kosten für Medikamente, Diagnostik, Therapie, Kliniken und Betten,
Statt klar zu sagen wohin man eigentlich will, eine politische Diskussion darüber zu führen und zu entscheiden dass z.B. bei ausreichender Versorgungslage Kliniken geschlossen werden können sucht man sein Heil in der Ökonomisierung.
Das führte zur Privatisierung von Kliniken und was das heißt muss man sich mal vor Augen führen. da können sich Aktionäre an Sozialversicherungsgeldern bereichern, ein Novum.
Ganz nebenbei gibt man die Steuerung der Versorgung dabei auf da es ja dem Zufall überlassen bleibt wer dabei über den Jordan geht.

Weit besser wäre eine Auseinandersetzung darüber was man will und zwar mit allen Beteiligten zuforderst eben auch den Beitragszahler, denn eines ist schon klar, der Fortschritt macht das System immer teurer und wir sind auch in der Lage in den Weltraum zu fliegen, aber nicht jedem einen Freiflug zu finanzieren.
Über diese Dinge muss grundsätzlich mal gesprochen werden nur ist die Angst vor poltischer Niederlage viel zu groß um einen solchen Prozess mal anzustoßen.
Lieber treibt man Leistungsträger wie Leistungserbringen in einen Konkurrenzkampf ums Überleben und wundert sich hinterher über die Auswirkungen.
Gewarnt davor wurde von allen teilnehmenden Seiten weil den Beteiligen völlig klar war wohin das führen würde.
Nun läuft das Spiel und die Politik ist fein raus weil der Böse ist ja der der ums Überleben kämpft. Wer will es ihm vorwerfen?
Man hätte es wissen müssen das dabei jegliche Ethik, Moral und Idealismus über Bord gehen wird.


Hätte ich jemals vorher gewusst was auf mich zukommt hätte ich niemals etwas angefangen.

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SLR
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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#12

Beitrag von SLR » Di 18. Okt 2016, 20:24

Zool » 18 Oct 2016, 06:29 hat geschrieben:Ein Grundproblem liegt darin dass ein "Teilnehmer am Markt" nur zahlen darf aber keinen Einfluss hat.
Die Arbeitgeber haben früher immer vor steigenden Beiträgen gewarnt und somit Einfluss nehmen können sind aber heute aus den Erhöhungen raus.
Der Versicherte erfährt überhaupt nicht welche Leistungen tatsächlich erbracht werden und hat damit kaum Einfluss auf das System.
Der wahre Kranke hängt selber am Tropf den bald nur noch der Versicherte füllt und entscheidet wie weit der Durchfluss aufgedreht wird.

Sehen wir nach Frankreich dort gibt es schon mal Rechnungen vom Doc die Patienten überwiegend, bei Kleinsummen, selbst vorstrecken und bei der Kasse einreichen. Somit besteht schon mal ein erster Schritt zu Krontrolle. Wer bezahlt denn sonst Rechnungen ungeprüft?
.
Absolut richtig. Das haben sie clever hinbekommen die Arbeitgeber - und wer hat's verbockt? Nur einmal darf geraten werden - weil zuu offensichtlich. Die SPD unter der Schröderregierung. Diese saudumme Partei (sorry), die mal meine war, hat sich in einer unvorstellbaren Art und Weise an die Arbeitgeber angeflanscht und sich von denen das Hirn vernebeln lasse, wie es für den Wähler wirklich nicht vorhersehbar war.

Der Versicherte darf nun blechen. Er dem völlig der Überblick fehlt, was die Kassen mit den Geldern so treiben.

Das mit den Rechnungen wäre an sich ein guter Gedanke, mal abgesehen davon, dass sich niemand gerne mit dem Arzt seines Vertrauens herumstreitet, bzw. ihm offen sein Misstrauen aussprechen will. Es sei denn, er muss das tatsächlich bezahlen. Aber da ginge es dann schon los, dass man sich den Blutdruck, den man bereits zuhause gemessen hat, in der Praxis nicht mehr messen lassen würde - wozu auch. Mit den IGEL-Leistungen ist es ja jetzt schon so, dass man sich zur Wehr setzen muss, sie nicht aufoktroyiert zu bekommen. Welch Unverschämtheit, dass man dann noch Belehrungen unterschreiben muss, nach dem Motto: Wir haben Sie aber darauf hingewiesen. Das erste, was alle Augenärzte machen wollen, egal, weswegen man bei ihnen aufschlägt ist den Augeninnendruck messen. Die Sprechstundenhilfen sind darauf angesetzt. Verweigert man sich und sitzt dann doppelt so lange im Wartezimmer... Man ist halt angewiesen auf seine Ärzte. Man verscherzt es sich nicht so gerne mit ihnen. Und man verbringt ggf. auch nicht gerne zwei Stunden im Wartezimmer, nur um auszudiskutieren, ob die eine Position der Gebührenordnung auch wirklich angefallen ist. Letzlich erklärt einem der Arzt das - ggf. sogar freundlich - man steht da wie der Depp und hat einen Haufen Zeit investiert. Also ich glaube nicht so ganz an die Wirksamkeit dieses Systems. Aber es käme auf einen Versuch an.
"Dies ist ein Antiterroranschlag des Asozialen Netzwerkes"

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FCAler
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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#13

Beitrag von FCAler » Fr 21. Okt 2016, 19:41

Banshee » 17 Oct 2016, 12:20 hat geschrieben:Ich habe soeben einen Anruf meiner Hausarztpraxis bekommen.

Es wäre bei mir "versehentlich" die damalige Diagnose auf Basis einer Blutuntersuchung als Dauerdiagnose eingetragen worden. Neuere Blutuntersuchungen wären unauffällig und man hätte den Schlüssel jetzt aus den Unterlagen entfernt.

Mit solchen "Versehen" werden Millionen gemacht und Leute zu lebenslang Kranken gestempelt... :evil: :evil:

Leider konnte ich mit dem Arzt selbst nicht plaudern, aber mein nächster EKG-Termin wird zum Grundsatzgespräch. Der Gutste weiß auch genau, dass mein Töchterlein selbst Medizin studiert und er mir keine Märchen erzählen kann.

Leute, seid auf der Hut!

Alles Gute zum heutigen 60. Geburtstag,

vor allem eben Gesundheit, worüber man in diesem Thread ja diskutiert. :bier:
Nur der FCA und der FSV Wehringen
https://ichbineinwehringer.jimdofree.com

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berndgrimm
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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#14

Beitrag von berndgrimm » Sa 22. Okt 2016, 06:01

SLR hat geschrieben:Ich persönlich habe auch schon lange den Eindruck, dass die Aufklärung hinsichtlich möglicher Krankheiten vor allem dem Zweck dient, dass jeder meint, er habe eine solche. Man muss nur die Apothkerzeitung lesen und schon würde man sich am liebsten einen Termin beim Arzt geben lassen
So ist es!

Ich habe 43 Jahre voll in die gesetzliche Krankenversicherungen in D+LUX eingezahlt
obwohl ich schon immer billigere Angebote von privaten KV hatte.
Ich war nie in meinem Leben krank und war nur zur jählichen Arbeitsarzt Untersuchung
und beim Zahnarzt.

Nach meiner Pensionierung zog ich nach Thailand.
Dort zahlt die deutsche GKK garkeine Behandlungen.
Die Luxemburger GKK zahlte meine Arztkosten teilweise (Eigenanteil ca 30%)
solange ich noch in LUX gemeldet war.
Seit einem Jahr bin ich in LUX abgemeldet und musste mich in Thailand
privat versichern.
Da ich nicht weiss ob wir langfristig in Thailand bleiben habe ich mich bei meinem
letzten Besuch in D/LUX erkundigt was ich an Beiträgen bezahlen müsste
wenn ich wieder in Europa leben würde.
Dabei stellte sich heraus dass mein Beitrag für die GKK in D wesentlich höher wäre
als dass was ich als 68 jähriger(!)in die Thailändische private KK bezahle.
Wäre ich noch unter 65 wäre mein Beitrag noch viel geringer!
Die Leistungen pro Jahr sind genau spezifiziert und sie gelten auch für Auslandsreisen
bis zu 45 Tagen Länge.
Meine Thai Frau (50) ist schon seit vielen Jahren bei dieser KV (gehört zur AXA)
versichert und bezahlt eine lächerlich geringe Beitragssumme weil nur für Thailand
versichert und ungefähr nur ein Drittel der Geld Leistungen die ich bekomme.
Hä?

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thai.fun
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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#15

Beitrag von thai.fun » Sa 22. Okt 2016, 18:31

Wie Recht Ihr habt!
Ich hab heute die Rechnung bekommen für mein Bauch-aufschlitzen im August. OP und 1 Woche Spital "allgemein", SFR 17.000.- od. € 15.700.-
Die erste Reaktion, als ich dies meinem Indonesischen Kollege sagte, "Oh Gott Oh Gott, um das könnte ich mir ein Haus in Sumatra bauen"! Das sagt eigentlich alles ...

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berndgrimm
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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#16

Beitrag von berndgrimm » So 23. Okt 2016, 06:21

thai.fun » 22 Oct 2016, 18:31 hat geschrieben:Wie Recht Ihr habt!
Ich hab heute die Rechnung bekommen für mein Bauch-aufschlitzen im August. OP und 1 Woche Spital "allgemein", SFR 17.000.- od. € 15.700.-
Die erste Reaktion, als ich dies meinem Indonesischen Kollege sagte, "Oh Gott Oh Gott, um das könnte ich mir ein Haus in Sumatra bauen"! Das sagt eigentlich alles ...
Max, dass hätte sie in Thailand (und wohl auch Indonesien) in einem privaten Krankenhaus wohl auch gekostet.

In D kennt man soetwas ja garnicht, aber ich bin aus LUX auch daran gewöhnt die Arzt oder auch Hospitalrechnungen
zunächst einmal selbst zu bezahlen und das Geld dann von der Krankenkasse zurückzubekommen.
So weiss man ganz genau was der Arzt so kostet.

Bei der Privaten Krankenversicherung in Thailand ist es so dass man nicht selber bezahlt sondern die
Krankenkassenkarte wie eine Kreditkarte benutzt.
Die Tarife für die Behandlung wird durch die KK mit den einzelnen Krankenhäusern Polykliniken
ausgehandelt.
Man bekommt auch Coupons für gratis Vorsorgeuntersuchungen von den einzelnen Krankenhaus Ketten.
Wenn man die alle mitmacht ist man bestimmt krank!
Hä?

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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#17

Beitrag von Luciana01 » So 27. Nov 2016, 20:55

http://mobil.n-tv.de/politik/Behoerde-e ... gn_id=A100

"Ärzte stellen Diagnosen und rechnen ihre Leistung ab - so die Vorschrift. Für die Barmer GEK soll die Kassenärztliche Vereinigung Berlin die Diagnosen aber nachträglich geändert haben. Nun schaltet sich die Aufsichtsbehörde ein."


:down:
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher! Bertolt Brecht

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Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#18

Beitrag von MrACE » Di 29. Nov 2016, 16:24

Es wird inzwischen an jeder Stelle getrixt und geschummelt, wo immer ein Dollar rauszuholen ist. Da blutet mein Kaufmann Herz.
Haller schon in der Jugend, Riedle, Veh und Schuster groß werden sehen und auch noch mit dem FCA an der "Anfield road" gewesen zu sein, mehr geht in einem Augsburger Leben eigentlich gar nicht.
"Augschburger" besser geht eh nicht.

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