Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

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Auri

Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#1

Beitrag von Auri » Sa 16. Jul 2016, 10:29

Die Welt schrieb zum Vergewaltigungsprozess von Gina-Lisa Lohfink.:
Sie hat sich die Brüste vergrößern und die Lippen aufspritzen lassen.
Kann man einer wie ihr die Rolle des arglosen Opfers wirklich abkaufen?


Solche unterirdischen Kommentare gab es zahlreiche.
So wie bei Herrn Kachelmann auch die Glaubwürdigkeit durch die Springerpresse mit Vermischung von Dingen die nichts miteinander zu tun hatten infrage gestellt wurde.

Es laufen da regelmässig Kampagnen, und zwar von Feministinnen gegen Männer und Frauen die nicht ihrem Weltbild entsprechen.
Der Feminismus kommt selten ohne Schwarz/Weissdenken daher.
Entweder eine Frau ist gut oder sie ist schlecht.
Männer sind sowieso meist schlecht.
Siegmund Freund definiert das als Madonna-Hurenkomplex.

Das Niveau, dass Frauen mit femininer Kleidung oder Schönheitsoperationen selbst Schuld sind wenn Männer über sie herfallen ist ein Denken das weiter verbreitet ist als es einem im 21. Jahrhundert möglich scheinen mag.
Es ist interessanterweise auch geradezu ein Kernmerkmal des Feminismus.

Dazu ein guter Videokommentar:

Können „gesunde“ Frauen kurze Kleider und große Brüste mögen? Und ist es tatsächlich „normal“, wenn jemand eine Mutter (!) sexy findet? Fragen über Fragen, wenn es um „Slut Shaming“ geht.
[bbvideo=560,315]https://www.youtube.com/watch?v=9aFHwPyad0c[/bbvideo]



forest

Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#2

Beitrag von forest » Sa 16. Jul 2016, 21:44

Auri » 16 Jul 2016, 10:29 hat geschrieben:Die Welt schrieb ... „Slut Shaming“ geht.
Welchen Hund soll denn das hinter dem Ofen vorlocken?
Der Typ sieht bezahlt wichtigtuerisch und nach Bluthochdruck aus und wird einem beim Anklick die Ohren zudröhnen und der Ausschnitt wohl die Augen und Sinne, ha?
Das ist jetzt ein Gähnsmiley :o

Auri

Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#3

Beitrag von Auri » So 17. Jul 2016, 14:35

forest » 16 Jul 2016, 21:44 hat geschrieben:Welchen Hund soll denn das hinter dem Ofen vorlocken?
Der Typ sieht bezahlt wichtigtuerisch und nach Bluthochdruck aus und wird einem beim Anklick die Ohren zudröhnen und der Ausschnitt wohl die Augen und Sinne, ha?
Das ist jetzt ein Gähnsmiley :o
Der "Typ" hat in der deutschen Medienwelt durchaus eine gewisse Relevanz.
U.a. das Feindbild Nr. 1 der Pegidafraktion.

Die RP schreibt über Rayk Anders:

In seinem Youtube-Kanal widerlegt Rayk Anders regelmäßig die Argumente, die politische Parteien, Medien oder auch Hooligans verbreiten. In Reportagen und Analysen vermittelt er Politik so, wie er sie selbst sieht: als Entertainment, das wert ist im Detail bewertet zu werden.
..............
Unaufgeregt, präzise und konzentriert wirkt Rayk Anders, wenn er aus seinem Wohnzimmer in Berlin die Welt erklärt. Verständlich und klar spricht er in die Kamera.
............
Dennoch erreicht Anders so viele Leser und Nutzer wie manch andere große Nachrichtenseite. Über 16.000 Menschen haben seinen Kanal bei Youtube abonniert, einzelne Videos wurden über 300.000 Mal angesehen. Es gibt Youtube-Stars wie "LeFloid", die weit mehr Zuschauer erreichen als Rayk Anders, aber die Tiefe seiner Analysen erreichen nur wenige.


http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.4685098

D-Radio zu Anders:
http://www.deutschlandradiokultur.de/vi ... _id=312570

ich bin der Meinung, dass es durchaus legitim ist auch solche Leute zu verlinken.
Der hat jedenfalls etwas zu sagen, erreicht die Leute jede Woche mit treffender und unterhaltsamer Analyse zu politischen Themen dort wo sie stehen.

forest

Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#4

Beitrag von forest » So 17. Jul 2016, 15:23

Auri » 17 Jul 2016, 14:35 hat geschrieben:Der "Typ" hat in der deutschen Medienwelt durchaus eine gewisse Relevanz.
Habe mir jetzt das Video angeschaut. Hucke voll geplappert. 5:27 Minuten vertane Lebenszeit. Immerhin habe ichs vorher gerochen; ist ja auch was, wenn man sieht, daß die Nase noch funktioniert.

Ich flieg hier beim Absenden dauernd raus. Ein Versuch noch

Auri

Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#5

Beitrag von Auri » So 17. Jul 2016, 22:37

Dieses Forum will breit im Themenspektrum aufgestellt sein.
Es erhebt nicht den Anspruch, dass jedes Thema jeden einzelnen User zu interessieren hat.

Allerdings halte ich diesen Thread durchaus für ein relevantes Thema.
Die Einstellung, die mit ihrem kurzen Minirock ist doch selbst schuld an ihrer Vergewaltigung.
oder wer sich hat operieren lassen hat jeden rechtlichen Status verloren.
Erst recht durch die Medien, da ist dann alles erlaubt an unterirdischer Boulevardverfolgung


Mit "Schlampen und leicht bekleideten Frauen darf man alles machen, genauso mit Männern die nicht dem wertkonservativen Bild entsprechen.
Für mich ist dieses Thema ein relevantes. Wen es nicht interessiert muss sich nicht damit befassen.


PS: Das Problem mit dem ausgelogt sein nur heute Nachmittag?
können sie es näher eimngrenzen, damit wir dem nachgehen können.

Und andere auch dieses Problem?

forest

Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#6

Beitrag von forest » Mo 18. Jul 2016, 07:18

Schon gut! :) Konnte es nicht mitansehen, wenn Sie schon ein Thema präsentieren und keinen juckt das. Dann wenigstens ein ehrliche Meinung darauf.

Hm, der ungewollte Rausflug war erst vor einigen Wochen, dann wieder alles i.O. Es könnte daran liegen, daß das time-out beim Beitrag schreiben etwas wetterfühlig ist. Kein Stress bitte, werde es beobachten, ob dahinter ein System steckt; etwa, wenn mehrere Fenster während des Schreibens geöffnet sind und man diese bei geöffnetem Textfeld wechselt.

forest

Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#7

Beitrag von forest » Mo 18. Jul 2016, 08:40

Auri » 17 Jul 2016, 22:37 hat geschrieben:Mit "Schlampen und leicht bekleideten Frauen darf man alles machen, genauso mit Männern die nicht dem wertkonservativen Bild entsprechen.
Für mich ist dieses Thema ein relevantes. Wen es nicht interessiert muss sich nicht damit befassen.
Scheinbar interessiert es keinen, außer Thomas Fischer. Kann auch daran liegen, daß ich ihn lieber mag als gekünstelt lockere wichtigtuerische Dampfschwätzer. Auszüge:
- Bei der Beschuldigten Lohfink beispielsweise sollen, wie man liest, 60 Tagessätze im Strafbefehl stehen und sich daraus eine Summe von 24.000 Euro ergeben. Das (stark heruntergerechnete) Nettoeinkommen dieser Beschuldigten müsste demnach bei etwa 400 Euro pro Tag (= 12.000 Euro pro Monat) liegen, was plausibel ist, denn als Mensch mit dem Beruf "Vorzeigen-von-dicken-Silikonbrüsten" sollte man schon deutlich mehr verdienen als der Präsident eines Obersten Bundesgerichts. Etwa so viel wie eine Staatssekretärin.

- Hallo, alle Morgenmagazin-Gutelaune-Zuschauer vom 17. Juni! Die Behauptungen der Rechtsanwältin Christina Clemm aus Berlin, die hier wie auch sonst total uneigennützig unter dem Label "Opferanwältin" für sich warb und als Sachverständige aufzutreten pflegt, zur angeblichen Rechtslage im Sexualstrafrecht – und erst Recht zur angeblichen Rechtsprechungspraxis – waren einmal wieder nicht ganz zutreffend.
Frau Rechtsanwältin Clemm ist, wie man immer wieder lesen und hören darf, eine so genannte "Opferanwältin".

- Kaum trippelt man selbstbestimmt im kurzen schwarzen Spitzenkleidchen übers Parkett, honigblond hochgesteckt, Augen bewimpert, Lippen geschürzt, Brust irgendwie gestützt – da starren frech schon wieder: Männer.

- Sehr schön ist die "von der Beweisbarkeit weggehende", und wie von ungefähr fast Gina-Lisa-freie Film-Story. Ich weiß nicht, auf welchem Kanal Frau Clemm den Film "Drei Männer und eine aus welchem Grund auch immer weinende Frau" gesehen hat.

- Heute (nach geltender Rechtslage) ist es so: Wenn das Tatopfer sich nicht wehrt, weil es weiß, dass die Tür abgeschlossen ist und es keine Chance hat, zu entkommen: strafbar. Wenn es sich nicht wehrt, weil es konkludent bedroht wurde, und sei es nur durch Gesten oder im Vorfeld: strafbar. Wenn es sich nicht wehrt, weil es sich vor Gewalteinwirkungen fürchtet: strafbar. Wenn es sich nicht wehrt, weil es dazu aus psychischen Gründen oder aus physischen Gründen (Drogen, Alkohol, Geisteskrankheit, psychische Störung) unfähig ist: strafbar.

- Die neue Lösung soll nun darin bestehen, dass das Aussprechen des Wortes "Nein" oder der Formulierung "Ich will nicht" irgendwie isoliert, begründungslos, zusammenhanglos neben dem sonstigen Verhalten des Opfers steht. Das ist Unfug. Handelt es sich um eine "offene", ersichtlich nicht von Nötigungshandlungen getragene Situation, wird man selbstverständlich (!) auch weiterhin das "Tatopfer" fragen müssen (!), warum es einerseits "nein" gesagt, andererseits aber widerstandslos getan hat, was der oder die Täter(in) verlangte. Alles andere wäre ein grober Verstoß gegen die gesetzliche Aufklärungspflicht. Denn das Aussprechen des Wortes "Nein" ist ja kein magisches Zauberritual, das die Deutung einer Situation ein für allemal festlegt und entscheidet.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... r-im-recht

Herrn Fischers Ausführungen sind natürlich länger und gehen tiefer als so ein 5:27 Minuten-Spot.

forest

Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#8

Beitrag von forest » Mo 18. Jul 2016, 11:14

Man braucht das Thema nicht nur auf den Rock verkürzen oder auf die Oberweite ausdehnen, um die Bedeutung von 'Optik' zu betonen.

Für den späteren Berufserfolg Chinas großes Gesichtmeißeln

Ihre Schulzeit haben Chinas Abiturienten gerade hinter sich gelassen. Jetzt bereiten sie sich auf die Uni vor - mit einer Schönheitsoperation. Hochgezogene Lider und vergrößerte Nasen sollen der Karriere den nötigen Kick geben.

Laut „Global Times“, einer der größten Zeitungen des Landes, sind 80 Prozent der jungen Patienten weiblich. Allerdings holten die Männer auf. Dem Bericht zufolge sei das Hauptmotiv für die Schulabgänger jedoch bessere Chancen auf einen guten Arbeitsplatz durch optimiertes Aussehen. Auch erhöhte Chancen, so einen „guten“ Ehepartner zu finden, spielten eine Rolle. „Für chinesische Schüler ist der Ganz zum Schönheitschirurgen so üblich wie ein Friseurbesuch“, schreibt die Zeitung.


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f ... 45557.html

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Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#9

Beitrag von Nathan » Mo 18. Jul 2016, 11:51

Das Thema ist sehr relevant. Ich war selbst als (Entlastungs-)zeuge in einem Vergewaltigungsprozess geladen und habe live erlebt, wie der Richter zur Klägerin gesagt hat "was wollen Sie eigentlich, Sie haben doch schon einmal mit dem Kläger geschlafen und bei Ihrem einladenden Aufzug müssen Sie sich doch nicht wundern..." Tatsächlich war der Angeklagte unschuldig, aber die Begründung des Richters für den Freispruch war wirklich skandalös.
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Re: Slutshaming - der Freudsche Madonna-Hurenkomplex

#10

Beitrag von thai.fun » Mo 18. Jul 2016, 11:56

forest » 18 Jul 2016, 11:14 hat geschrieben:„Für chinesische Schüler ist der Ganz zum Schönheitschirurgen so üblich wie ein Friseurbesuch“, schreibt die Zeitung.[/color]
Ich denke mal, das ist ein gutes Beispiel wie die "Überproduktions Maschinerie" aus einem kleinen Gesellschaftlichen Hype, einen Globalen Wirtschafts- Industrie- und Werbe- Modus macht. Wobei schon der kleine Hype eine gesteuerte Masche ist.

Und die Gesetze, um die Modepüppchen dann vor Übergriffen zu bewahren, kommen erst in er folge Generation, die schon wieder in den Klauen eines neuen Hype ist ... Es ist und bleibt Charaktersache des Einzelnen Bürgers, aus diesen "Lustströmungen" das richtige gerade Gesellschaftlich gewollte zu machen.

Irgendwie alles so Materialistisch, wie schon bei den Neandertalern. Gibst du mir dein Fell, bekommst du meine Tochter, oder so ... ;)

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