Vom Wesen von Kunst und Künstlern

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Auri

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#1

Beitrag von Auri » Sa 2. Apr 2016, 13:56

thai.fun » 02 Apr 2016, 13:43 hat geschrieben:... genau das hab ich auch bei den Satiren von Charlie Hebdo nach den Attentat auf ihr Büro geschrieben. ... Für mich gehört "Satire" nicht unter den Begriff "Kunst" wo der Künstler grenzenlos alles verkaufen kann. Sondern, Satire soll für Andere "Grenzen des Geschehens aufzeigen"! Das kann man nicht Grenzenlos dumm machen!
Vollkommen richtig.
Satire hat wie jede Kunst auch etwas mit Können zu tun, und auch bis zu einem gewissen Grad mit Respekt. So wie Karikatur auch.
Das geht sowohl dem nun diskutierten selbsternannten Gedicht ab als ich da auch erheblichste Zweifel bei Charlie Hebdo hege.

Provokative Beleidigung ist weder eine zulässige Meinungsäusserung noch eine Kunstform.

Seltsamerweise, wenn thailändische Medien etwas besonders auszeichnet dann als erstes die Qualität der Karikaturisten und der Satire.



bbuchsky
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#2

Beitrag von bbuchsky » So 3. Apr 2016, 08:15

Auri » 02 Apr 2016, 13:56 hat geschrieben:Vollkommen richtig.
Satire hat wie jede Kunst auch etwas mit Können zu tun, und auch bis zu einem gewissen Grad mit Respekt. So wie Karikatur auch.
Das geht sowohl dem nun diskutierten selbsternannten Gedicht ab als ich da auch erheblichste Zweifel bei Charlie Hebdo hege.

Provokative Beleidigung ist weder eine zulässige Meinungsäusserung noch eine Kunstform.

Seltsamerweise, wenn thailändische Medien etwas besonders auszeichnet dann als erstes die Qualität der Karikaturisten und der Satire.
"Satire hat wie jede Kunst auch etwas mit Können zu tun" ? Eine bessere Entlarvung als ed./Bargle konnte nicht gelingen. Von wegen, Religion hätte etwas mit Demokratie zu tun.....
Mir ist richtig in Erinnerung, dass Sie für die Mörder mehr Verständnis aufbrachten als für die Künstler, gelle?

Kunst ist vor allem eine vom Adressaten geforderte Kulturleistung. Kein Wunder, dass religiöse Fanatiker dazu nicht imstande sind, denn deren Kulturfähigkeiten sind offenbar begrenzt. Streng begrenzt.

Es ist erbärmlich, was Sie hier praktizieren, insbesonderen wenn Sie anderen Fanatismus und Tendenz vorwerfen. Religion ist lange nicht mehr in der Lage, für sich einen besonderen Schutzraum beanspruchen zu können, in dem haben sich berufsmäßige Kinderschänder zu lange verstecken durften.

Sie kennen Gerhard Richter? Dieses Gekleckse soll etwas mit "Können" zu tun haben?
Sagenhaft.
Bild

Oder nehmen wir Karin Scholl
Bild

Kunst hat überhaupt nichts mit "Können" zu tun!
Mehr mit "Wollen", und zwar beim Empfänger!

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#3

Beitrag von Athineos » So 3. Apr 2016, 09:47

bbuchsky » 03 Apr 2016, 08:15 hat geschrieben:
Kunst hat überhaupt nichts mit "Können" zu tun!
Mehr mit "Wollen", und zwar beim Empfänger!
Käme sie von Wollen, hieße sie Wulst ..... Bild

Moin, übrigens!
Warst Du schon in der Messe, weil Du so früh unterwegs bist?????
Μολών λαβέ!

Auri

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#4

Beitrag von Auri » So 3. Apr 2016, 10:16

BB, geht's auch eine Nummer kleiner?
Wer soll das denn noch ernst nehmen?
Forengoebbels bin ich also, wie so vieles andere auch.
Ich kenne allerdings hier im Forum nur einen Fanatiker und massiven intoleranten Propagandabesessenen.

Die beiden Bilder zeigen übrigens schön den Unterschied zwischen durchaus ansprechender Kunst und einem Meisterwerk wie es aktuell vielleicht max. eine Handvoll Maler weltweit in der Qualität erschaffen können.
Entsprechend gross ist der Preisunterschied.
Ob dieser Unterschied nicht doch auch etwas mit der unterschiedlichen Qualität der Bilder zu tun hat und dem handwerklichen Können?

Gelungene themenbezogene Satire sieht so aus:
Bild

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#5

Beitrag von thai.fun » So 3. Apr 2016, 12:37

bbuchsky » 03 Apr 2016, 08:15 hat geschrieben:... Kunst hat überhaupt nichts mit "Können" zu tun!
Mehr mit "Wollen", und zwar beim Empfänger!
Zwar OT, aber auch ich kann mir das mal erlauben.
Bei Kunst ist es wie in der Religion. Die einen Zeichnen auf, die andern ab.
Respektive, erst wenn sich Gläubige oder eben Galerien damit befassen, werden sie Wertvoll oder eben Leidvoll. ... ;)
Was keine Kunst ist, wie sie dauern auf @Auri herumtrampeln, sie, sie, sie, ... Künstler. ... :heul:


Ich denke ist auch Kunst wie sich Erdowahn in der USA verteidigt und zugleich Trump beleidigt.
Da jammert er.

"Wir Muslime machen wegen des Terrors eine schwierige Zeit durch».
Aber eröffne dazu stolz ein 110 Millionen Moschee im 10'000-Einwohner-Ort Lanham. Sie soll die grösste Moschee der USA sein und hat als einzige im Land zwei Minarette.
Zuletzt geändert von thai.fun am So 3. Apr 2016, 12:47, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Die Türkei als letzter Retter?

#6

Beitrag von bbuchsky » So 3. Apr 2016, 12:42

Athineos » 03 Apr 2016, 09:47 hat geschrieben:Käme sie von Wollen, hieße sie Wulst ..... Bild

Moin, übrigens!
Warst Du schon in der Messe, weil Du so früh unterwegs bist?????
Mahlzeit Hochwürden!
Meine Messe haart, muss pinkeln und kann ihr Begehren hartnäckig zum Ausdruck bringen. Von wem er das nur hat....

Es wäre zu klären, ob ein Kunstwerk auch dann noch ein Kunstwerk ist, wenn Konzept und Wirkung nicht jedem "zugänglich" ist. Meinen Sie, Auri, imstande sein zu können, anderer Leute Geschmack und Ansicht hinzunehmen?
Jenseits des rein künstlerischen Gehalts könnte eine Betonung des lyrischen Aspekts dem Autor über jede journalistisch-ethische Hürde und drohende Beleidigungsklagen hinweghelfen.
Kunst darf deutlich mehr als die Wahrheit!
Watn Jedicht, Herr Böhmermann! :love:
Hurz!

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#7

Beitrag von Auri » So 3. Apr 2016, 12:47

thai.fun » 03 Apr 2016, 12:37 hat geschrieben:Zwar OT, aber auch ich kann mir das mal erlauben.
Bei Kunst ist es wie in der Religion. Die einen Zeichnen auf, die andern ab.
Respektive, erst wenn sich Gläubige oder eben Galerien damit befassen, werden sie Wertvoll oder eben Leidvoll. ... ;)
Ich war letztens wieder mal in Colmar.
Dort kann man viele ansprechende Gemälde im Museum bewundern, neben vielem anderen auch.
Das Problem ist nur, die stehen in einem grossen Raum und sind Werke von Schülern eines Meisters.
Ganz vorne steht das mehrteilige bekannteste Werk von ihm.
Und im Vergleich sieht man den gewaltigen Unterschied.
Jedes Bild isoliert in einer Wohnung hängend würde man für grosse Kunst ansehen als Laie.

Sie verblassen aber völlig und wirken wie wertlose, Schülerarbeiten.
Denn davor steht Grünewalds Isenheimer Altar.
Eines der ausdrucksstarksten Kunstwerke die jemals ein Mensch geschaffen hat.
Der Vergleich zu gelungenen Gemälden ist derart gewaltig, man glaubt es nicht wenn man es nicht direkt vor Ort gesehen hat.

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#8

Beitrag von Nathan » Mo 4. Apr 2016, 23:47

bbuchsky » 03 Apr 2016, 08:15 hat geschrieben:...

Kunst hat überhaupt nichts mit "Können" zu tun!
Mehr mit "Wollen", und zwar beim Empfänger!
Auch damit nicht.

Es tut mir ja furchtbar leid, aber wie es eben so ist gehört zu meinem sehr überschaubaren Freundeskreis ausgerechnet ein Münchner Künstlerpaar, Bruder und Schwester, nota bene, Absolventen der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, bzw. der LMU KUnst und Pädagogik und freischaffende Kunstmaler.

Bekannter ist die Schwester, Frau Dorothea Eckhard,

Kleines Beispiel:

Bild

Ich erzähle das, um damit ganz bequem einen Beweis durch ein argumentum ad verecundiam führen zu können:

Es ergab sich nämlich anlässlich einer der üblichen Diskussionen über Herrn Joseph Beuys und seine Fettwanne und meinen üblichen Vorhaltungen, das könne doch jeder, erstens der übliche Ratschlag "Dann mach's halt!" zweitens aber auch die freundliche Erklärung, dass man zwar und selbstverständlich sein Handwerk beherrschen müsse wie ein Schuster und ein Fliesenleger und als akademischer Maler dann eben auch die üblichen Stundenlöhne der Handwerker nähme, zuzüglich Material, dass aber die Kunst darin besteht zu "sehen". Kunst käme keinesfalls von "können" (auch und gerade nicht ethymologisch) und schon gar nicht von "wollen" sondern allein von "sehen" im Sinn von "erkennen", "erleben". Alles andere wäre eben reines Handwerk oder gar Dilettantismus.

Mein trautes Heim schmücken seit Jahrzehnten einige der für mich schönsten Bilder der Malerin und so ganz allmählich komme ich auf den Trichter, was denn wohl mit sehen genau gemeint sein könnte. Das allerdings gehört nicht hierher. :P
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

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#9

Beitrag von Athineos » Di 5. Apr 2016, 08:10

Nathan » 04 Apr 2016, 23:47 hat geschrieben:Kunst käme keinesfalls von "können" (auch und gerade nicht ethymologisch) .....
Es irrt der Mensch, solang´ er strebt!
Kunst steht tatsächlich in Verbindung zum ahd - Verbum kunnan. Und das heißt " können ", zusätzlich allerdings " kennen, wissen" .
Μολών λαβέ!

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#10

Beitrag von Bargle » Di 5. Apr 2016, 10:16

Das hieße, dass Nathan eher vielen oder allen Leuten zugesteht, Künstler zu sein, da man deren Werk/Aussage/Schöpfung ja nur eben sehen können muss oder dies eben nicht kann.

Athineos hingegen setzt eine gewisse Veranlagung und Fertigkeit voraus um sich Künstler nennen zu dürfen.

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