Neues im Kino

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Nathan
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Neues im Kino

#1

Beitrag von Nathan » Di 5. Jan 2016, 00:14

Letzten Sonntag Matinee in Landsberg, im guten Olympia der braven Familie G., die ich wahnsinnig gerne unterstütze in ihrem Überlebenskampf gegen die bösen Augsburger Cineplex Betreiber R., die im Saal 2 in Penzing nun schon mit Laserprojektion und 48 FPS arbeiten, diese gemeinen Menschen!

Der Film ist einsame Spitzenklasse, etwas für alle, für linke Kriegsgegner und rechte USA-Hasser, für Geheimdienstlästerer und Spielbergverehrer, DDR-Fanatiker und ~Nörgler, sowie für alle Feinde des McCarthy Schweins. Und sogar "der Russe" kam mal sympathisch und mal weniger sympathisch rüber, auch für alle was dabei, sowie natürlich der Ferrari am Checkpoint Charlie eine absolut al (transzen)dente Horizonterweiterung bot.

"Brigde of Spies" von Herrn Steven Spielberg und u.a. mit Herrn Tom Hanks. Genial inszeniert in Anlehnung an eine wahre Begebenheit mit dem Höhepunkt an einem real existierenden Ort. Beklemmend.


Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

TomTinte

Re: Neues im Kino

#2

Beitrag von TomTinte » Mo 25. Jan 2016, 12:45

Hateful Eight von Quentin Tarantino kommt in die Kinos. :jubel: :jubel: :jubel:

http://www.spiegel.de/kultur/kino/the-h ... 73386.html

An alle weiblichen Kinobesucher:

Euer Misstrauen ist angebracht, wenn euch euer Freund bzw. Gatte Euch vorschlägt diesenFilm im Kino anzusehen. :haha: :lach:
Nein es ist kein Schmalz Schmalz Film :lach: :lach:

http://www.spiegel.de/kultur/kino/the-h ... 73386.html


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Nathan
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Re: Neues im Kino

#4

Beitrag von Nathan » Mo 1. Feb 2016, 14:23

schad, snowdance ohne Schnee. Aber die Jugend ist natürlich präsent. ich nicht. Das wäre der Jugend peinlich...
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

forest

Re: Neues im Kino

#5

Beitrag von forest » Mo 1. Feb 2016, 14:43

Nathan » 01 Feb 2016, 14:23 hat geschrieben:schad, snowdance ohne Schnee. Aber die Jugend ist natürlich präsent. ich nicht. Das wäre der Jugend peinlich...
Iwoh! Mit der richtigen Frisur sieht die Jugend alt aus!
http://www.augsburger-allgemeine.de/lan ... =4&bild=28
Oder so:
http://www.augsburger-allgemeine.de/lan ... =5&bild=33

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voltaire
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Re: Neues im Kino

#6

Beitrag von voltaire » Mo 1. Feb 2016, 14:58

In den Kinos laufen z.Z. zwei "Schneewestern":
the revenant
the hateful 8

Ich habe unterschiedliche Kritiken gelesen. Kann hier jemand eine Empfehlung abgeben?

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Nathan
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Re: Neues im Kino

#7

Beitrag von Nathan » Mo 1. Feb 2016, 15:33

voltaire » 01 Feb 2016, 14:58 hat geschrieben:In den Kinos laufen z.Z. zwei "Schneewestern":
the revenant
the hateful 8

Ich habe unterschiedliche Kritiken gelesen. Kann hier jemand eine Empfehlung abgeben?
Noch nicht, etwas Geduld, schon bald steh ich im Wald...

Vorab aber immerhin eines: Tarantino ist für mich immer Pflichtprogramm. In "Deutschlandradio Kultur" findet sich folgendes Gespräch:
Und dann lese ich diese Rezension, und dann wird es für mich sehr, sehr peinlich, weil ich da überhaupt erst angefangen habe zu begreifen: erstens, dass Tarantinos Film eine sehr, sehr komplexe Diskussion über den US-amerikanischen Bürgerkrieg ist, und dass dieser amerikanische Bürgerkrieg in der kulturellen und historischen Erfahrung der US-Amerikaner und auch in der Jetztzeit eine wirklich noch sehr, sehr wichtige Bedeutung hat. Um es noch mal ganz deutlich zu machen: Wenn wir beide jetzt anfangen würden, über den dänischen Krieg von 1864 zu reden, dann würden Sie zu Recht sagen, womit kommen Sie denn da. Und wir reden bei Tarantino über eine Epoche – 1861 bis 1865, sagte ich schon –, die offensichtlich so tief eingegraben ist als nationales unbewältigtes Trauma, und das sehen natürlich die US-amerikanischen Kritiker aufgrund ihrer Erfahrung anders als wir europäischen Zuschauer es erstmal so selbstverständlich sehen.
Dann findet in den USA etwas statt ab 1865, aber bis ins 20. Jahrhundert hinein, was schlichtweg eine terroristische Gewalt der Weißen gegenüber den Schwarzen ist. Es werden tausende von Schwarzen gelyncht durch einen weißen Mob, und da entsteht dann ein Rassenhass, dieser neue Rassenhass. Und mit diesem Begriff des Rassenhasses, damit springen wir mit Tarantino natürlich in die Jetztzeit
Ja, das ist richtig, aber der Urgrund des Rassismus – heute sind die Afroamerikaner in den USA ja auch keine Sklaven mehr, aber trotzdem gibt es diesen Rassismus –, und der Urgrund des Rassismus, der wird in diesem Film beschrieben. Und in dieser eruptiven Schlachtorgie am Ende, aber Sie kommen natürlich auf einen ganz entscheidenden Punkt: Wenn Tarantino sagt, ich muss das so zeigen, weil es so war, ist das nicht eigentlich eine unfassbar naive Aussage gegenüber der Filmgeschichte – übrigens auch gegenüber seinen eigenen Filmen? Das Problem ist ja immer, was wird aus Gewalt, wenn wir sie in dieser drastischen Form in gewalttätigen Bildern auf der Leinwand sehen.
[--> http://www.deutschlandradiokultur.de/qu ... _id=344114

Die Aussage des Films ist also klar, ob aber diese Botschaft nun so unbedingt mit den typischen Gewaltexzessen verbreitet werden muss ist diskussionswürdig. Ich werde sehr bald schauen und berichten.
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

Bargle

Re: Neues im Kino

#8

Beitrag von Bargle » Mo 1. Feb 2016, 17:28

Nathan » 01 Feb 2016, 15:33 hat geschrieben:
Die Aussage des Films ist also klar, ob aber diese Botschaft nun so unbedingt mit den typischen Gewaltexzessen verbreitet werden muss ist diskussionswürdig. Ich werde sehr bald schauen und berichten.
Muss nicht, aber dann wäre es nicht von Quentin.
Zum "Glück" sind diese Gewaltorgien, als nichts anderes kann man sie bezeichnen, derart überzeichnet dargestellt, dass mir im Kino der ein oder andere laute Lacher entwischte. Tja ... :oops: Allein was die großartige Jennifer Jason Leigh durchmacht, fast ohne mit dem Wimper zu zucken.
Tja zunächst ist schon mal die Wahl des 70mm Breitbildes tierisch: Es schafft eine beeindruckende Weite bei den Naturaufnahmen mit der gleichzeitigen Möglichkeit von tiefen Charakterstudien in Minnies Laden.
Auffallend ungewöhnlich sind die langen Dialoge, man muss tatsächlich "am Ball" bleiben, aber es lohnt sich. Lernt man so nicht zuletzt eine gewaltige Portion pro liberale, antidiskriminierende Haltung der USA kennen. Polizeigewerkschaften riefen in den USA nicht umsonst zum Boykott des Filmes auf.
Selbst als Tarantino-Kenner wird man szenisch oft überrascht, also klare Empfehlung. Lasst aber bitte eure Damen zu Hause und nehmt euch lieber nen guten Kumpel und 2 Bierchen mit ... .
Obwohl ich ihn noch nicht gesehen habe, muss The revenant eine ganz andere Baustelle sein, trotz des Schnee-Motives. Hier handelt es sich schließlich um die Verfilmung einer wahren Begebenheit, ohne Übertreibung und schwarzem Homor.

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voltaire
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Re: Neues im Kino

#9

Beitrag von voltaire » Mo 1. Feb 2016, 17:51

Ich habe mir beide Filme vorgenommen. Meine Söhne haben sie bereits gesehen und sind von mir früher eingenordet worden in Tarantino-Fans und Sezessionskriegs-Kenner.
Leonardo di Caprio ist nicht so mein Ding, jedoch die Story dieses Films. ich mag Survivals, ich liebe die Dakotas und kannte auch Pawnees persönlich.
ich denke, ich werde die Reihenfolge knobeln müssen.

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Nathan
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Re: Neues im Kino

#10

Beitrag von Nathan » Di 2. Feb 2016, 01:08

Bargle » 01 Feb 2016, 17:28 hat geschrieben:Muss nicht, aber dann wäre es nicht von Quentin.
Zum "Glück" sind diese Gewaltorgien, als nichts anderes kann man sie bezeichnen, derart überzeichnet dargestellt, dass mir im Kino der ein oder andere laute Lacher entwischte. Tja ... :oops: Allein was die großartige Jennifer Jason Leigh durchmacht, fast ohne mit dem Wimper zu zucken.
Tja zunächst ist schon mal die Wahl des 70mm Breitbildes tierisch: Es schafft eine beeindruckende Weite bei den Naturaufnahmen mit der gleichzeitigen Möglichkeit von tiefen Charakterstudien in Minnies Laden.
Auffallend ungewöhnlich sind die langen Dialoge, man muss tatsächlich "am Ball" bleiben, aber es lohnt sich. Lernt man so nicht zuletzt eine gewaltige Portion pro liberale, antidiskriminierende Haltung der USA kennen. Polizeigewerkschaften riefen in den USA nicht umsonst zum Boykott des Filmes auf.
Selbst als Tarantino-Kenner wird man szenisch oft überrascht, also klare Empfehlung. Lasst aber bitte eure Damen zu Hause und nehmt euch lieber nen guten Kumpel und 2 Bierchen mit ... .
Obwohl ich ihn noch nicht gesehen habe, muss The revenant eine ganz andere Baustelle sein, trotz des Schnee-Motives. Hier handelt es sich schließlich um die Verfilmung einer wahren Begebenheit, ohne Übertreibung und schwarzem Homor.
Ehrensache, dass unser 4-Männer-Filmclub, dessen Entstehung weiblicher Abscheu vor zuviel Wumms geschuldet war, für diesen Film gebucht hat. Mit Vor- und Nachbier, versteht sich. No Popcorn! Außensitze, weil alte Männer zwischendurch mal "müssen". Edelkino in M. am Goetheplatz weil Tradition und weil nacher zur Afterworkparty ins Lindwurmstüberl auf das letzte Leichte und zwei, drei Blicke in den uferlosen Ausschnitt der Bedienung.

Jedoch, das wird diesmal nichts. Die Frauen randalieren und wollen unbedingt mit. Mit Cola und Popcorn! Was für ein Stilbruch. Eingeschüchtert, mit hängenden Köpfen und Schultern haben mir meine Mitstreiter ihre Niederlagen gebeichtet. Ich musste nichts mehr sagen. Meine fahle Gesichtsblässe verriet alles. So wird das also ein munteres Familientreffen mit Prasselpopcorn und Gurgelschlürfcola und einem "Gott wie sieht die denn aus" nebst einem "Du musst doch jetzt hoffentlich nicht aufs Klo, oder?" Hoffentlich werde ich noch rechtzeitig von Aliens gekidnappt.
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