"Mein Bruder würde sich im Grabe rumdrehen"
01.06.2016, 20:45 Uhr | dpa
Der Streit der Aldi-Nord-Erben spitzt sich weiter: Theo Albrecht jr., der Sohn des Unternehmensgründers, warf der Witwe seines Bruders nun vor, mit ihren Bemühungen um mehr Einfluss auf die Familienstiftung zuwider dem letzen Willen ihres Mannes zu handeln. Babette Albrecht bestreitet das.
"Mein Bruder würde sich im Grabe rumdrehen, wenn er wüsste, was hier abläuft", sagt Theo Albrecht jr. dem "Handelsblatt". Für sich selbst nimmt der Milliardär in Anspruch: "Ich verteidige das Testament meines Bruders und die Satzung der Stiftung." Der Sinn der Stiftung sei es, das Unternehmen vor einem zu großen Einfluss der Familie zu schützen. "Dafür kämpfe ich."
Babette Albrecht und die Kinder weisen den Vorwurf, gegen den Unternehmenssinn zu handeln, nach einem früheren Bericht des Magazins "Stern" durch ihren Anwalt zurück. Nicht involviert in den Streit ist die Familie von Karl Albrecht und Aldi Süd.
"Peinliche Auftritte meiner Schwägerin"Darum geht es in dem Streit
Im Kern geht es bei dem Streit um eine Änderung der Satzung der Jakobus-Stiftung, die gemeinsam mit zwei weiteren Stiftungen - der Markus- und der Lukas-Stiftung - 100 Prozent des Aldi-Nord-Kapitals hält. Seine Schwägerin habe nicht ihn verklagt, "sondern die Stiftungsaufsicht, die die neue Satzung genehmigt hat", sagte Theo Albrecht jr. (65). Sein Bruder Berthold Albrecht war 2012 plötzlich gestorben.
Vor dem Verwaltungsgericht Schleswig erstritt dessen Witwe Babette Albrecht im Januar zunächst in erster Instanz die Chance auf mehr Einfluss in der Institution - und damit auch in dem Essener Unternehmen. Das Gericht kippte aus formalen Gründen eine Satzungsänderung aus dem Dezember 2010, die der Kreis Rendsburg-Eckernförde als Aufsichtsbehörde angenommen hatte.
Geld macht wie immer meist schamlos und je mehr man davon hat, wohl noch schamloser und noch gieriger!
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