Schiffe und Wellen

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forest

Re: Schiffe und Wellen

#281

Beitrag von forest » So 24. Apr 2016, 19:35

Gefällt mir; insbesondere das Rumpfvorderteil.
Der Übergang im Querschnitt von konkaver Wölbung unten zu konvexer bis zum Deck verrät sichere Hand und feinen Stil.



bbuchsky
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Re: Schiffe und Wellen

#282

Beitrag von bbuchsky » So 24. Apr 2016, 20:19

forest » 24 Apr 2016, 19:35 hat geschrieben:Gefällt mir; insbesondere das Rumpfvorderteil.
Der Übergang im Querschnitt von konkaver Wölbung unten zu konvexer bis zum Deck verrät sichere Hand und feinen Stil.
Typisch deutsche Seebaukunst, gebaut in Emden bei Cassens. Auftrieb und Vortrieb hängen nun mal an der Bugform.
Von der für Eigneryachten typischen Maximalmotorisierung zum Erreichen der Rumpfgeschwindigkeit wurde aber aus Gründen der Sparsamkeit abgewichen, das Schiff hat sehr untypisch nur eine Maschine mit 1850kW. Das ist etwa ein Viertel der üblichen Motorisierung bei 90m Schiff.

Eine innen wie aussen sehr hübsche ist die "Kismet" von Lürssen. Der Eigner hat die 68m Yacht inzwischen finanzmarktkrisenbedingt gegen eine 90m lange Kismet 2 eingetauscht.
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Kismet II
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Re: Schiffe und Wellen

#283

Beitrag von Nathan » So 24. Apr 2016, 23:27

bbuchsky » 24 Apr 2016, 19:11 hat geschrieben:...

So geht schön.
Sie wissen ja, wahre Schönheit entsteht durch "form follows function" und nicht "irgendwie gut, scheiß drauf ob es funktioniert" [manchmal ist die deutsche Sprache der englischen und insbesondere der lateinischen doch ein wenig überlegen...]

Ne, wirklich, diese Proletenschaukeln sind weder etwas für die See noch für das Auge. An denen hat nur die Werft Spaß.

Ich zeig ihnen mal was wirklich hübsches, Sie Nebochant:

J-Class "Velsheda", wie Phönix aus der Asche restauriert zum aktuellen Zustand von crazy Elizabeth Meyer, born to sail und nicht einfach als schwimmendes Bordell gedacht. Baujahr 1933 bei Camper & Nicholsons, Südengland. Länge 39m, Tiefgang 4,50m, 700m² Segelfläche.

Es gibt kein erhabeneres Seefahrzeug

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Dazu gehört Stil statt Protz, got me, sailor?
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Dazu gehört auch die Schönheit im technischen Detail:
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Dazu gehört auch die Schönheit der Konsequenz:
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Re: Schiffe und Wellen

#284

Beitrag von bbuchsky » Mo 25. Apr 2016, 09:11

Sie sind mir ein Bold.
Über den Gipfel maritimer Baukunst waren wis uns schon zu Beginn dieses Trööts einig, aber mit Bescheidenheit würde ich die J´s nun nicht in Verbindung bringen, weder zur Zeit ihres Entstehens (Lippton, Sopwith....) noch heute, nachdem sich Jim Clark und andere Milliardäre entschlossen haben, Neuauflagen der früher in Holz gefertigten Schönheiten in Alustar neu entstehen zu lassen, um in einer Art Milliardärsliga gegeneinander um teure Uhren zu segeln.

Die Herren sind so großzgig zu sich, dass sie sich sogar stilechte Begleitschiffe bauen lassen.
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"Bystander" 42m von Vripack.

Mir reichen ernsthaft die kleinen Schiffe, die Naumachos 82 hatte ich schon eingestellt, die Mulder 73 Wheelhouse war mir leider verwehrt, es gab einfach keine Gebrauchte auf dem Markt.
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Re: Schiffe und Wellen

#285

Beitrag von Nathan » Mo 25. Apr 2016, 17:55

Ja, ok, die Mulders ist was sehr ordentliches, in jeder Beziehung, nur halt nicht für die Große Fahrt, und die "Bystander" ist auch in Fachkreisen ein ganz berühmtes Exemplar, ein richtig schnuckeliges Teil, hätte ich auch gerne und würde dann auf das "Hauptschiff" gerne verzichten.

BTW: "Velsheda" ist kein Nachbau!

Aber mehr als zum südamerikanischen Gummiboot reicht es wohl in diesem Leben nicht mehr:
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Re: Schiffe und Wellen

#286

Beitrag von bbuchsky » Mo 25. Apr 2016, 18:47

Sieht stark nach türkischer Küstenwache aus.......

Direkte Transatlantiküberquerungen sind wetterabhängig mit der Mulder nicht möglich, aber von Stornoway auf Lewis (äußere Hebriden) schafft man es nach Island, und von da aus kann man sich durchfragen.....
Da ich soviel für niederländische Werften tätig bin, mach ich noch weiter Werbung.
Die Moonen-Werft bietet ein paar sehr seetüchtige und nicht so üppige Schiffe an, hier die "Darsea", 30m. Die schafft die Strecke über den Atlantik, wenn man über die Kanaren fährt.
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Wichtich iss auf´m Platz!
9 Gäste in 4 Kabinen, wobei noch für 5 Mann Crew Platz sein soll,was ich schlicht für übertrieben halte.
Beim Befahren des "Pentland Firth" gilt es allerdings die richtige Tageszeit zu wählen, sonst kann die Angelegenheit echt mühselig werden....*gacker*......nicht umsonst wird das Schiff nur im Mittelmeer verchartert.
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Re: Schiffe und Wellen

#287

Beitrag von forest » Mo 25. Apr 2016, 20:25

bbuchsky » 25 Apr 2016, 18:47 hat geschrieben:......nicht umsonst wird das Schiff nur im Mittelmeer verchartert.
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Find ich auf den zweiten Blick so übel nicht. Man hätte Blumen in die Vase stecken sollen, bevor man den Tisch als mutiges Designobjekt hoffnungslos bloßstellt. Jedenfalls gelungen.
Die für einen Italophilen etwas müde wirkenden Bedachungen der Decks machen den mediterranen Kahn überraschend solide.
Hat denen mal ein Nordmatrose erzählt, wie hübsch bei den Nordeuropäern die Eiszapfen von den Dachrinnen hängen, falls man welche hat (Eiszapfen und Dachrinnen)?
Im Prinzip Sind Sie hier richtig richtig, bbuchsky, also in einem Forum südlich der Donau, insbesondere im Allgäu.
Wer kann schon während des Pinkelns zwischen Atlantik und Mittelmeer streuen? :twisted:

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Re: Schiffe und Wellen

#288

Beitrag von bbuchsky » Di 26. Apr 2016, 10:21

Dann mal ein Friedensangebot an die Segellustigen, Acico aus Enkhuizen(Eigentümer ist ein arabischer Investor) fertigt diverse Yachten an mehreren Standorten, besonders gefällt mir die Ay 74, jedenfalls von außen.
Kostete neu 3,7 Mio, ist inzw. für 2,2 zu haben.
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22,80m x 6,20m, 50t, 2x 588kW
Die Rumpfform und das Layout erinnern an einen Segler, die Verarbeitung ist traumhaft.

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Re: Schiffe und Wellen

#289

Beitrag von Nathan » Di 26. Apr 2016, 13:11

Dann mal ein Friedensangebot an die Segellustigen
Äh? Wo isn da ein Segel? Oder sind Ihnen die Segelohren des Käptn schon genug?

Aber ansonsten, unbedingt, der holländische Motorbootsbau ist nicht zu verachten! Sehr schöne Boote in Stahl oder Alu, obwohl zu Holland eigentlich der Stahl als Bootsbauwerkstoff gehört. Hatte ich letzten Sommer auf der Müritz, einen 12m Kutter holländischer Provinienz, schon leicht mitgenommen durch unkundige Charterer aber dennoch von einer beeindruckenden Solidität auch des Holzausbaus. So als Segler mal einen Motorbooturlaub zu machen war prinzpiell ein seelisches Wagnis, hat aber großen Spaß gemacht und der holländische Bootsbau hatte daran einen erheblichen Anteil.

---

Falls Sie eine Seekarte von Nordschottland zufällig im Schapp haben schauen Sie mal, was im Pentland Firth eingedruckt ist: "Dangerous Waves" und es wird allgemein empfohlen, diese Passage nur bei Stillwasser zu nehmen. Wir sind da durch mit einsetzendem Ebbstrom mit ca. 2 Knoten Geschwindigkeit durchs Wasser und >10 Knoten über Grund, wie ein Korken aus der Sektflasche. Es lag damals als Mahnmal auch ein relativ unoxidierter Tanker hoch auf den Felsen, weil der bei dem Wellenbild und mitlaufendem Strom und Wind von vorne offensichtlich zu wenig Ruderwirkung entwickelte.
Ein ganz heißes Eck dort oben, aber auch wunderschön! Da ist auch Herr Prien mit U 47 durch damals auf seinem Weg nach Scapa Flow. Was für eine großartige seemännische Leistung für was für einen beschissenen Zweck...
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Re: Schiffe und Wellen

#290

Beitrag von bbuchsky » Mi 27. Apr 2016, 15:34

Die Segel sind von Volvo und im Rumpf untergebracht, mit Mast und Takelage.

Den Pentland Firth habe ich in beide Richtungen noch als Passagier auf dem Segelkutter meiner Familie vor 33 Jahren hinter mich gebracht, meine letzjährige Hochzeitsreise musste ich wegen der nicht seefesten Gattin schon in Hartlepool beenden.
Nachdem ich inzwischen 2 Stabilisatoren-Systeme eingebracht habe (hydr.Finnen/Massenträgheit) warten wir auf mildes Sommerwetter und ruhige See, um es erneut zu versuchen, "die Frau" hat´s genehmigt.

So ähnlich wie dieses Schmuckstück, leider hat es das gute Stück bei einer späteren Tour in der nähe von Skye auf Tiefe getrieben, seitdem lebt der Onkel in der Toskana und schmollt.
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