Wuthöhle

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Zool
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Re: Wuthöhle

#231

Beitrag von Zool » Do 24. Mär 2016, 20:50

bbuchsky » 24 Mar 2016, 06:41 hat geschrieben: Es ist viel leichter, die Existenz von etwas zu beweisen als die Nicht-Existenz.
Genau das ist mein Problem.
Solange jemand Dinge für sich selbst als bewiesen hält und es ihm persönlich hilft (es aber anderen nicht beweisen kann) ist das für mich völlig in Ordnung.
Nur wenn das eigene Seelenheíl davon abhängig ist dass soviele wie nur irgend möglich ist daran glauben kann es nur zu Konflikten führen mit allen bekannten Auswirkungen.
Missionarischer Eifer hat immer nur Leid erzeugt. Aber wir alle glauben wir können gar nicht anders als im Leben für Entscheidungen die zu treffen sind von etwas auszugehen ohne wirklich zu wissen ob es so richtig ist. Was anderes ist Glauben?
Probleme beginnen dann wenn diese "Einstellung" nicht reicht und ein Ego damit nicht klar kommt dass das Leben aus Versuch und Irrtum sowie lernen aus Fehlern besteht.
Wenn dieses Ego versucht Macht zu sammeln über Manipulation durch Angst und Schuldgefühle dann steh ich ich immer wieder vor der selben Frage: "Wo ist der Unterschied zwischen den "einfachen Lösungen" der rechten Fanatiker und Religion?"
Bei der Betrachtung der ehemaligen Seite von "Kreuz-net" habe ich mich das allerdings nicht mehr gefragt.
Für mich hat ein Priester, Pfarrer, Mullah, Rabbi oder Schamane lediglich die selbe Funktion wie ein Psychotherapeut von heute und das ist schlicht eine ganz private Angelegenheit.
Was darüber hinausgeht kann am Ende nur auf ein Aufzwingen, Gesellschafts- und Gruppendruck hinauslaufen.
Wird jemand gefragt wie er mit sich und seinem Leben zurecht kommt steht es ihm zu darüber zu berichten aber auch nur dann und nicht die Suche nach "verirrten Schafen" denen man die eigenen "Lösungen" aufzwingt.

Kinder werden immer Fragen haben und dabei sind die Eltern die ersten Ansprechpartner. Die allerdings tun sich allzuoft schwer mit den Fragen und überlassen das dann den anderen wie Religionen vielleicht auch weil sie selbst noch nicht damit klar kommen (mündig sind)
Sie aber schon über die Schule oder gar beginnend mit der Taufe/Firmung/Kommunion oder was auch immer darauf zu indoktrinieren raubt ihnen die eigene freie Entscheidung.
Da bin ich mit Ihnen völlig d'accord.


Hätte ich jemals vorher gewusst was auf mich zukommt hätte ich niemals etwas angefangen.

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Nathan
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Re: Wuthöhle

#232

Beitrag von Nathan » Fr 25. Mär 2016, 13:51

bbuchsky » 24 Mar 2016, 10:44 hat geschrieben:Glückwunsch!
Ich habe auch 3 Heidinnen auf dem Gewissen, und obwohl ich nicht in einer renitent religiösen Gemeinschaft gelebt habe, sind die Verhandlungen zwischen den Pinguinen und mir nicht unblutig gewesen. Die haben gelogen und betrogen, es hätte gefehlt, dass sie die Kinder mit Süßigkeiten angelockt haben statt sie "nur" mit Einschüchterungen und Drohungen "überzeugen" zu wollen.
Es scheint einen innerkirchlichen Zählmechanismus zu geben, nach dem der Jünger (oder die Schwester) nur dann Einlaß in das ersehnte Paradies finden, wenn er/sie der Kirche eine bestimmte Anzahl neuer Opfer zugeführt oder erschlossen hat.
Das Drama war perfekt, als sich der Konflikt und sein Ausgang an der Montessori-Grundschule rumsprachen, und sich soviele Eltern an meinem Beispiel orientierten, dass der Religionsunterricht komplett abgeschafft wurde, weil da nur noch 5 Kinder saßen.
Insbesondere der ständig wiederholte Satz "Religion und Wissenschaft schließen einander nicht aus und pflegen ein ungetrübtes Verhältnis zueinander..." ließ mich immer wieder an Giordano Bruno denken.....
ok, den Ärger hatte ich sicher auch deswegen in keiner Weise, weil mir jegliches Sendungsbewusstsein fehlt. Mir ging es nur um meine Kinder und sonst um nichts. Ich halte es nicht für meine Pflicht, vor den Gefahren der Religion an sich zu warnen. In Glaubensfragen muss für mich schon jeder selbst wissen was er tut, weil die Kirchen in Deutschland nicht die Macht haben persönliche Freiheit einzuschränken und sich auch keine Änderung dieses Zustands abzeichnet. Mit dem Hassglauben der AfD oder des "IS" sieht das schon wieder ganz anders aus.
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

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Re: Wuthöhle

#233

Beitrag von bbuchsky » Fr 25. Mär 2016, 14:25

Nathan » 25 Mar 2016, 13:51 hat geschrieben:ok, den Ärger hatte ich sicher auch deswegen in keiner Weise, weil mir jegliches Sendungsbewusstsein fehlt. Mir ging es nur um meine Kinder und sonst um nichts. Ich halte es nicht für meine Pflicht, vor den Gefahren der Religion an sich zu warnen. In Glaubensfragen muss für mich schon jeder selbst wissen was er tut, weil die Kirchen in Deutschland nicht die Macht haben persönliche Freiheit einzuschränken und sich auch keine Änderung dieses Zustands abzeichnet. Mit dem Hassglauben der AfD oder des "IS" sieht das schon wieder ganz anders aus.
Da unterscheiden wir uns.
Meine Aufgabe bestand auch darin, vor den Gefahren von Drogen und anderen Abhängigkeiten zu warnen, worunter Religion eindeutig fällt. Es gibt Erfahrungen, vor denen ich die unter meiner Verantwortung stehenden Menschen unbedingt bewahren wollte. Bis ein Kind weiß, dass es über keinen eigenen Submissionseifer verfügt, können die Konflikte schon weit gediehen sein, und wenn die Angst einmal implementiert ist, wird es noch schwieriger. Starke Charaktere formt man nicht, indem man ihnen das Rückgrat bricht.
Ihnen scheinen zudem die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Gruppenzwang, systematische Verängstigung und gewaltinduziere Prägungsversuche glatt vom Tisch gefallen zu sein.
Mir "Sendungsbewußtsein" nachzutragen, ohne diesen bei Religionen registrieren zu wollen, ist ebenfalls höchst einseitig. Ich gebe ja keine Seminare.

Wenn ich gläubig wäre, wäre ich auch überzeugt davon, dass es "Gott" besser gefallen würde, wenn sich ihm die Leute und insbesondere die Kinder FREIWILLIG anschließen würden.

Der freie Willen wurde lange genug von Religionen und anderen Diktatoren unterdrückt, finden Sie nicht auch?
Zwang ist und bleibt der einzige Weg, den Religionen zur Verbreitung ihrer Irrlehren haben, Argumente sind nicht vohanden und Gott ist tot.
So. Ich geh´jetzt tanzen!

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Nathan
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Re: Wuthöhle

#234

Beitrag von Nathan » Fr 25. Mär 2016, 18:01

bbuchsky » 25 Mar 2016, 14:25 hat geschrieben:Da unterscheiden wir uns.
Meine Aufgabe bestand auch darin, vor den Gefahren von Drogen und anderen Abhängigkeiten zu warnen, worunter Religion eindeutig fällt. Es gibt Erfahrungen, vor denen ich die unter meiner Verantwortung stehenden Menschen unbedingt bewahren wollte. Bis ein Kind weiß, dass es über keinen eigenen Submissionseifer verfügt, können die Konflikte schon weit gediehen sein, und wenn die Angst einmal implementiert ist, wird es noch schwieriger. Starke Charaktere formt man nicht, indem man ihnen das Rückgrat bricht.
Ihnen scheinen zudem die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Gruppenzwang, systematische Verängstigung und gewaltinduziere Prägungsversuche glatt vom Tisch gefallen zu sein.
Mir "Sendungsbewußtsein" nachzutragen, ohne diesen bei Religionen registrieren zu wollen, ist ebenfalls höchst einseitig. Ich gebe ja keine Seminare.

Wenn ich gläubig wäre, wäre ich auch überzeugt davon, dass es "Gott" besser gefallen würde, wenn sich ihm die Leute und insbesondere die Kinder FREIWILLIG anschließen würden.

Der freie Willen wurde lange genug von Religionen und anderen Diktatoren unterdrückt, finden Sie nicht auch?
Zwang ist und bleibt der einzige Weg, den Religionen zur Verbreitung ihrer Irrlehren haben, Argumente sind nicht vohanden und Gott ist tot.
So. Ich geh´jetzt tanzen!
Wünsche wohl getanzt zu haben..tja, "Tanzen"...reden wir nicht davon...ich...ach, ne...kommen wir zur Sache:

Der Witz an einem Gott ist zum Beispiel auch, dass er sogar tot noch quicklebendig ist! Die Idee hinter "Gott" ist ausgesprochen faszinierend, real ist egal. Die vielgepriesene transzendentale, bewusstseinserweiternde Wirkung von Lysergsäurediethylamid (das is sowas wie Diätcola, es macht schlank und man kriegt Halluzinationen von dem Zeug und vögeln kann man nach Einnahme für einige Zeit auch nicht mehr) musste auch als Entschuldigung für eine vergebliche Suche nach dem Sinn des Lebens herhalten. Da gibt es ja verschiedene Methoden des Drogenkonsums.
Sie brauchen diesen Sinn nicht, Sie leben und das reicht Ihnen. Mir auch, es gibt viele von uns, die keinen Sinn erkennen und keinen Sinn brauchen oder sich vielleicht nur erfolgreich einreden keinen Sinn zu brauchen weil sie keinen erkennen...
Es gibt aber auch Menschen die ohne Sinn nicht existieren können. Sie brauchen einen Sinn für sich und weil sie den nicht finden, konstruieren sie sich selbst einen Sinn. Im Fall von "Glauben" ist das doch eine ganz harmlose Sache, prinzipiell. Gefährlich wird es nur, wenn solche Menschen meinen, sie müssten diesen Sinn auch anderen aufpfropfen und auch die Macht dazu haben. Solche Menschen gibt es bei uns genug, aber die Macht haben sie nicht mehr. Alles gut!
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Re: Wuthöhle

#235

Beitrag von bbuchsky » Fr 25. Mär 2016, 18:39

Gut ist gut.
Soweit, so Gehöft.
Mit der Einnahme von LSD scheinen Sie keine umfänglichen Erfahrungen gemacht zu haben, meiner einer hatte durchaus erfolgreich unfassbar intensiven Sex, wenn auch unter der Wirkkombination mit THC. Nöken besser!
Der Moik hätte "Das ist der Wahnsinn!" gesagt.....
Sinn liegt für mich in dem Erreichen eines Höchstmaßes an Zufriedenheit, Vergnügen und Unabhängigkeit, für die, die ich mag und für mich. Wenn zusätzlich Effekte zu erzielen wären, die diese Parameter auch für alle anderen Menschen erreichbar machten, wäre ich sogar bereit, die Existenz von Glück anzuerkennen.

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Re: Wuthöhle

#236

Beitrag von Nathan » Fr 25. Mär 2016, 18:55

bbuchsky » 25 Mar 2016, 18:39 hat geschrieben:Gut ist gut.
Soweit, so Gehöft.
Mit der Einnahme von LSD scheinen Sie keine umfänglichen Erfahrungen gemacht zu haben, meiner einer hatte durchaus erfolgreich unfassbar intensiven Sex, wenn auch unter der Wirkkombination mit THC. Nöken besser!
Der Moik hätte "Das ist der Wahnsinn!" gesagt.....
Sinn liegt für mich in dem Erreichen eines Höchstmaßes an Zufriedenheit, Vergnügen und Unabhängigkeit, für die, die ich mag und für mich. Wenn zusätzlich Effekte zu erzielen wären, die diese Parameter auch für alle anderen Menschen erreichbar machten, wäre ich sogar bereit, die Existenz von Glück anzuerkennen.
"Umfänglich" genug. Die stimulierende Wirkung kam bei Ihnen wohl eher vom dafür bekannten THC. Die Kombination von beidem habe ich nicht gut vertragen. Hier muss ich einen kleinen Abstecher zur Musik machen, "Steppenwolf", wehe das sagte Ihnen nichts! Ich meine jetzt nicht Hesse, sondern die anderen:

The dealer is your friend with the lovegrass in his hand
but the pusher is a monster..
etc. pp.

Wie wäre es mit einem "Höchstmaß an Freiheit"? Der Begriff impliziert ja doch die Befriedigung aller Bedürfnisse, denn schließlich, was hülfe die Freiheit, wenn man daran verhungert oder erfriert oder sich zu Tode langweilt...so geschehen übrigens nicht wenigen neuzeitlichen Robinsons, die dem kapitalistischen kulturellen Druck entflohen und ihre Freiheit auf fernen Inseln suchten und nur den Tod fanden. "Freiheit" ist für mich der Übersinn und deswegen reagiere ich hypernervös auf alles, was sich anschickt, mir an die Freiheitswäsche zu gehen, es sei denn ich opfere freiwillig einen gewissen Teil und erhalte dafür eine angemessene Tauschware, die wiederum mein Freiheitsspektrum erweitert, wie z.B. einen Kutter oder ein Moped oder einen Lambo, vielleicht sogar ein Buch (der Trend geht heute sogar zum Zweitbuch) oder eine Salatschleuder!
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

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Re: Wuthöhle

#237

Beitrag von bbuchsky » Do 31. Mär 2016, 08:56

In Anbetracht der direkten Ansprache des Ex(?)-Foristen und des Inhalts habe ich die Gegenrede in meine Höhle gezerrt, dafür bitte ich um Verständnis.

Schalom, lieber Zeitlos-FCAler.
Zeitlos-FCAler » 30 Mar 2016, 17:23 hat geschrieben:Dann muss ich halt leider nochmal zum allerletztenmale meine Abrechnung machen!
............
Zu meinem Gottesläster-Freund B.B und allen anderen Athesisten sei gesagt: Warum lasst ihr eigentlich die Menschen, die noch an Gott glauben nicht in Ruhe, tun diese Leute Euch vielleicht etwas? Nicht diese Leute missionieren wie ihr immer schreibt, NEIN, ihr versucht doch ständig mit Euren fast in jedem Thread erscheinenden "Gott-Hau-Drauf-Sprüchen" die Welt zu bekehren, wie ihr sie für richtig haltet.

Einfach nur erbärmlich und schäbig, kann ich da sagen und ihr wollt gebildet sein, NEIN, schämt Euch!

Ich habe in letzter Zeit viel an Gott gebetet und einige Hostien meinem Enkel Marco aufgeopfert. Ich bin jetzt sehr zufrieden, dass es meinem kleinen Marco nach einer entfernten Niere und einer operierten Niere, jetzt weitestgehend gut geht und dieses Jahr nur noch einmal im Monat zur leichten Chemo und Kontrolle ins Klinikum muss. Auch mir selber geht es sehr gut auf der Reha bei Hessing. Bereits nach 4 Tagen bin ich im Vincentinum ohne Krücken mit neuem Knie marschiert. Viele Patienten wären froh, wenn sie nach 3 Wochen Reha soweit wären, wie ich bereits nach einer Woche. Vielleicht hat mir meine körperliche Fitness und ein ganz klein wenig, auch mein Glaube an Gott geholfen.
............
Erstmal das Wichtige.
Schön, dass es Ihrem Enkel besser geht, und gut, dass Sie in der Reha Fortschritte machen.

Richtig ist, dass die hier gemeldeten Foristen keine eigenen Bemühungen unternehmen, andere zum Glauben bekehren zu wollen, eine Art religiöser Propagandaabteilung hat sich nur die AA geleistet, vertreten durch "Mariat", "Frühstücksirgendwas" und "Gideon".

Richtig ist jedoch auch, dass Religion im allgemeinen und das Christentum im besonderen ein Reservat beanspruchen, innerhalb dessen ihnen nicht widersprochen werden darf.
Für jemanden wie mich, dem Religion nichts anderes ist als eine politische Bewegung ein völlig unhaltbarer Zustand. Das ist so, als würden die Nazis einen Bereich für sich beanspruchen, innerhalb dessen ihre Ansichten nicht widerlegt werden dürfen.
Solange der Tatbestand der "Gotteslästerung" in einem Gesetz steht, solange Kinder und Jugendliche den Prägungsversuchen von angeblichen "Geistlichen" ausgeliefert werden, solange Vereine wie die Kirchen Sonderrechte beanspruchen und Errungenschaften des Arbeitsrechts ihren Angestellten vorenthalten dürfen, und solange der zur Neutralität verpflichtete Staat diesem Verein die Beiträge eintreibt, werden Sie und alle anderen Glaubenslobbyisten damit leben müssen, dass sich Widerstand dagegen erhebt.
"Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht"*, und irgendwas kontroverses wird man hier doch noch einbringen dürfen, wenn die politische Grundhaltung hier schon systematisch ausgekämmt erscheint.

Da Sie an einem Austausch aus mir nicht erfindlichen Gründen nicht mehr teilnehmen möchten, was ich bedaure, belasse ich es dabei, ich hätte noch mehr auf der Pfanne, wie Sie sich denken können.

*Die Befestigung des Schutzwertes "Öffentliche Ordnung" an dem Zustand der ed./Bargle einer Gruppe, die ihre ed./Bargle für den Ausdruck göttlicher Fügung halten, halte ich für gefährlich. Am Ende dieser ungeheuerlichen Idiotie steht nämlich der religiöse Fanatiker, der sich in die Luft sprengt, weil er seinen "Glauben" nicht entsprechend gewürdigt sieht.

Sorry, trotz Wuthöhle. Over the limit.
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Re: Wuthöhle

#238

Beitrag von Athineos » Do 31. Mär 2016, 09:18

bbuchsky » 31 Mar 2016, 08:56 hat geschrieben:In Anbetracht der direkten Ansprache des Ex(?)-Foristen und des Inhalts habe ich die Gegenrede in meine Höhle gezerrt, dafür bitte ich um Verständnis.

Schalom, lieber Zeitlos-FCAler.



Erstmal das Wichtige.
Schön, dass es Ihrem Enkel besser geht, und gut, dass Sie in der Reha Fortschritte machen.

Richtig ist, dass die hier gemeldeten Foristen keine eigenen Bemühungen unternehmen, andere zum Glauben bekehren zu wollen, eine Art religiöser Propagandaabteilung hat sich nur die AA geleistet, vertreten durch "Mariat", "Frühstücksirgendwas" und "Gideon".

Richtig ist jedoch auch, dass Religion im allgemeinen und das Christentum im besonderen ein Reservat beanspruchen, innerhalb dessen ihnen nicht widersprochen werden darf.
Für jemanden wie mich, dem Religion nichts anderes ist als eine politische Bewegung ein völlig unhaltbarer Zustand. Das ist so, als würden die Nazis einen Bereich für sich beanspruchen, innerhalb dessen ihre Ansichten nicht widerlegt werden dürfen.
Solange der Tatbestand der "Gotteslästerung" in einem Gesetz steht, solange Kinder und Jugendliche den Prägungsversuchen von angeblichen "Geistlichen" ausgeliefert werden, solange Vereine wie die Kirchen Sonderrechte beanspruchen und Errungenschaften des Arbeitsrechts ihren Angestellten vorenthalten dürfen, und solange der zur Neutralität verpflichtete Staat diesem Verein die Beiträge eintreibt, werden Sie und alle anderen Glaubenslobbyisten damit leben müssen, dass sich Widerstand dagegen erhebt.
"Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht"*, und irgendwas kontroverses wird man hier doch noch einbringen dürfen, wenn die politische Grundhaltung hier schon systematisch ausgekämmt erscheint.

Da Sie an einem Austausch aus mir nicht erfindlichen Gründen nicht mehr teilnehmen möchten, was ich bedaure, belasse ich es dabei, ich hätte noch mehr auf der Pfanne, wie Sie sich denken können.

*Die Befestigung des Schutzwertes "Öffentliche Ordnung" an dem Zustand der ed./Bargle einer Gruppe, die ihre ed./Bargle für den Ausdruck göttlicher Fügung halten, halte ich für gefährlich. Am Ende dieser ungeheuerlichen Idiotie steht nämlich der religiöse Fanatiker, der sich in die Luft sprengt, weil er seinen "Glauben" nicht entsprechend gewürdigt sieht.
Vieles von dem könnte ich verstehen, wenn ich mich in Deine Person versetzte.
Und danach lasse ich Dich leben, und so solltest Du auch einen Glaubenden nach seinen Vorstellungen leben lassen.
Toleranz beruht auch auf Gegenseitigkeit!
Ich z.B. weiß nicht, wann in der BRD das letzte Mal der Gotteslästerungsparagraph Anwendung fand, in Griechenland war es gegen Sokrates .....
Deinen letzten Absatz finde ich so überzogen, dass ich nicht drauf antworten wollte, aber es kitzelte mich schon!
In einer logischen Übertragung müsste demnach jeder, der Politik betreibt, zwangsläufig Nazi werden! Geht´ s noch?
Außerdem - das gelobe ich hier - habe ich nicht vor, die Reste der wiedereroberten Ruinen Palmyras in die Luft zu jagen oder in ein - selbstverständlich leeres - Fußballstadion eine Bombe zu legen! Und von Zeitlos glaube ich es auch nicht ....
Allerdings muss ich ehrlicherweise sagen, letzteres würde mir schon Spaß machen, allerdings nicht aus religiösen Gründen!
Μολών λαβέ!

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Re: Wuthöhle

#239

Beitrag von thai.fun » Do 31. Mär 2016, 12:09

https://de.wikipedia.org/wiki/Synkretismus
Synkretismus ist in erster Linie die Synthese religiöser Ideen oder Philosophien zu einem neuen System oder Weltbild. Voraussetzung ist, dass sich diese Ideen oder Philosophien zuvor als inhaltlich voneinander unterschieden abgegrenzt haben und dass sie als religiös-philosophische Teilaspekte auf einen Absolutheitsanspruch verzichten.

Synkretismus nimmt vielmehr die Aspekte unterschiedlicher Religionen mehr oder weniger bewusst auf und formt sie zu etwas Neuem.


So-was ähnliches praktiziert mein Hirn nun schon ca. 40 Jahre. ... :ugeek:

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Re: Wuthöhle

#240

Beitrag von bbuchsky » Fr 1. Apr 2016, 14:15

Eine Religion ohne Absolutheitsanspruch ist keine Religion mehr, also jedenfalls keine, die einen Widerstand provoziert.
Wie ein Ball, der nicht springt.
Athineos hat geschrieben:
Vieles von dem könnte ich verstehen, wenn ich mich in Deine Person versetzte.
Und danach lasse ich Dich leben, und so solltest Du auch einen Glaubenden nach seinen Vorstellungen leben lassen.
Toleranz beruht auch auf Gegenseitigkeit!
Ich z.B. weiß nicht, wann in der BRD das letzte Mal der Gotteslästerungsparagraph Anwendung fand, in Griechenland war es gegen Sokrates .....
Deinen letzten Absatz finde ich so überzogen, dass ich nicht drauf antworten wollte, aber es kitzelte mich schon!
In einer logischen Übertragung müsste demnach jeder, der Politik betreibt, zwangsläufig Nazi werden! Geht´ s noch?
Außerdem - das gelobe ich hier - habe ich nicht vor, die Reste der wiedereroberten Ruinen Palmyras in die Luft zu jagen oder in ein - selbstverständlich leeres - Fußballstadion eine Bombe zu legen! Und von Zeitlos glaube ich es auch nicht ....
Allerdings muss ich ehrlicherweise sagen, letzteres würde mir schon Spaß machen, allerdings nicht aus religiösen Gründen!
Du schreibst es selbst: "Toleranz beruht auf Gegenseitigkeit."
Das ausgerechnet von jemandem zu lesen, dessen Verein ihn nicht ins Paradies lassen wird, weil er ein zweites Mal geheiratet hat, ist voll schnuckelig, Herzelein!
Die christlichen Salafisten im Vatikan sind doch keinen lumpigen Millimeter toleranter als ihre saudischen Vortänzer!

Mit dem Fußball und dem Inhalt der Stadien bitte ich Dich Frieden zu schließen, sei doch mit mir froh, dass man zu gewissen Stunden genau weiß, wo sich die leicht zu fanatisierenden und gewaltgeneigten Hooligan-Supporter aufhalten.

Die Existenz einer gesetzlichen Vorschrift mit ihrer nicht-Anwendung verharmlosen zu wollen legt nahe, dass du auch den Ernst der Lage nicht erkannt hast. Der "öffentliche Frieden" kann auch von einem renitenten Moslem gebrochen werden, oder möchtest Du ein "Delta-x" zwischen den beiden (christlich-islamisch) Gottesbehauptungen konstruieren? Offensichtlich ist doch auch Bargle im Auftrag des Herrn unterwegs....
Den "Nazi" habe ich nur herangezogen, um das Absurde und Gefährliche in der Gewährung von Toleranz gegenüber jenen aufzuzeigen, die selber intolerant sind. Und um die religiösen Fanatiker und Dich in Wallung zu bringen.....

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